Vom Urwald zur grünen Oase

Wie ein verwilderter Garten wieder in Form gebracht werden kann

Wenn der Garten einmal verwildert ist, gibt es einiges zu tun, um diesen wieder in Form zu bringen. (Foto: leopold / stock.adobe.com)

Sie haben ein altes, leerstehendes Haus mit einem großen Grundstück oder einen Schrebergarten gekauft und dort sieht es aus wie in einem Urwald, da sich lange Zeit niemand mehr darum gekümmert hat? Wenn Sie sich in dieser oder einer ähnlichen Situation befinden und wieder „klar Schiff“ machen wollen, gibt’s einiges zu tun.

Schritt für Schritt

Gefahrenstellen wie Wurzeln und Steine, die unter dem hohen Gras versteckt sein können, sollten zunächst markiert werden. (Foto: lotharnahler / stock.adobe.com)

Insbesondere dann, wenn es viel Arbeit gibt, ist es wichtig, nicht einfach planlos loszulegen, sondern sich vorab einen Überblick zu verschaffen. Hierzu empfiehlt es sich, den Garten „Schritt für Schritt“ unter die Lupe zu nehmen. Beim Ablaufen des Grundstücks werden Stolperstellen und Gefahrenstellen, wie beispielsweise Steine oder Wurzeln, direkt mit einem gut sichtbaren Holzstab markiert. So kann man verhindern, dass bei den späteren Freischneidearbeiten das Werkzeug beschädigt wird. Außerdem kann mit dieser Maßnahme die Verletzungsgefahr deutlich reduziert werden. Beim Rundgang durch den Garten bietet es sich an, gleich eine Bestandsaufnahme der Pflanzen zu machen. Welche Gewächse gibt es hier, was davon darf stehen bleiben, was soll weg?

Unkraut zuerst entfernen

Zunächst wird das Unkraut entfernt. Dieses gibt es in verwilderten Gärten zuhauf. (Foto: Maren Winter / stock.adobe.com)

Wenn Sie sich einen ersten Eindruck von der Lage verschafft haben, können die eigentlichen Arbeiten starten. Es empfiehlt sich, mit der Unkrautentfernung zu beginnen. Dieses gibt es in Gärten, die lange keine Pflege mehr erfahren haben, in großer Menge. Da das unerwünschte Beikraut über ein äußerst regenerationsfähiges Wurzelwerk verfügt, ist es wichtig, dass die Pflanzen nicht nur oberflächlich abgeschnitten, sondern samt der kompletten Wurzel entfernt werden. Hierfür eignet sich insbesondere ein Unkrautstecher. Mit seinen langen Zinken und Klingen lässt sich das Wildkraut samt Wurzeln bequem „ausstechen“.

Bevor Rasenmäher und Co. zum Einsatz kommen, sollte der Garten außerdem von möglicherweise am Boden herumliegendem Müll befreit werden. Das können beispielsweise Plastiktöpfe, altes Gartenwerkzeug oder Tonscherben sein. Ist der Boden frei von Gefahren, kann man die größeren Flächen mit einem Rasenmäher oder einer Motorsense (je nach Höhe des Grases) bearbeiten. Kommen Sie dabei jedoch nicht zu nahe an die markierten Gefahrenstellen, sondern „umschiffen“ Sie diese. Hier kann dann in einem extra Arbeitsgang noch einmal vorsichtig mit der Motorsense oder im Bedarfsfall auch händisch nachgearbeitet werden.

Ab durch die Hecke

Das hohe Gras kann mit der Motorsense geschnitten werden. Dabei ist auf die vorher markierten Gefahrenstellen zu achten. (Foto: flipolino / stock.adobe.com)

Den Hecken und Bäumen tut ein Formschnitt sicher auch gut. Beachten Sie hierbei jedoch das Bundesnaturschutzgesetz. Zum Schutz der Vögel sind im Zeitraum vom 1. März bis 30. September größere Schneidaktionen untersagt, lediglich „schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen“ sind zulässig. Das komplette Entfernen von Sträuchern oder Bäumen sollte nicht nur aus Gründen des Tierschutzes wohl überlegt sein, denn einmal abgeschnitten können diese nicht „eins zu eins“ durch neue Pflanzen ersetzt werden. So kann es je nach Gewächs viele Jahre oder gar Jahrzehnte dauern, bis die neuen Pflanzen die gewünschte Größe erreicht haben.

Blick in die Zukunft

Gibt es auf dem Grundstück wieder Platz und Licht, kann mit dem Anlegen der neuen Beete begonnen werden. (Foto: photo 5000 / stock.adobe.com)

Sind die genannten Arbeiten erledigt, gibt es in Ihrem Garten schon wieder deutlich mehr Platz und Licht. Nun können Sie sich entscheiden, ob Sie die vorhandene Aufteilung des Gartens so übernehmen möchten oder ob Sie andere Vorstellungen haben. So oder so ist es für ein sauberes äußeres Erscheinungsbild Voraussetzung, dass die verschiedenen Bereiche, also Rasen, Beete und Hecken, klar voneinander abgegrenzt sind. Mit Hilfe eines Spaten lassen sich saubere Kanten stechen, die durch das Einsetzen von (Pflaster-)Steinen oder Holzelementen gesichert werden können  – für eine dauerhaft saubere Optik.

Damit Sie in Zukunft eine ertragreiche Ernte einfahren können, bedürfen die Gartenbeete einer Überarbeitung. Hierzu lockert man zunächst den Boden auf und entfernt Steine sowie Unkraut. Dann kann mit dem Einsetzen der Pflanzen begonnen werden, die durch regelmäßiges Gießen schnell anwachsen.

Wenn Sie die genannten Arbeiten nacheinander durchführen, gelangen sie „peu à peu“ zu Ihrer grünen Wohlfühloase. Damit Ihre Arbeit von dauerhaftem Erfolg gekrönt ist, muss der Garten auch weiterhin regelmäßig gepflegt werden, um einem erneuten Verwildern entgegenzuwirken.

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