Die Hecke als grüner Raumteiler

Hecke als grüner Raumteiler und Sichtschutz
Hecke als grüner Raumteiler und Sichtschutz | Bild: Gina Sanders fotolia.com

Mit den grünen Wänden für Balkon und Wohnzimmer begann der Sichtwechsel nach oben. Nun ist er auch im Garten angekommen. In diesem Jahr hat die Messe Garten München unter anderem das Thema „Vertikale Bepflanzung“ als neuen Trend aufgenommen. Was man darunter versteht und wie Sie diesen Trend in Ihrem Garten umsetzen können, verrät Ihnen der Beitrag.

Grüne Grenzen setzen

Hecke und Zaun dienten schon frühzeitig als Markierung zum eigenen Grundstück. Die Hecke ist dabei die lebende Einfriedung. Beachtet werden müssen die Grenzabstände. Diese schwanken zwar von Bundesland zu Bundesland, aber in der Regel liegen sie bei 50 cm bei einer Heckenhöhe von 101 cm bis 150 cm. Diese besondere Einfriedung ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern kann auch – je nach Höhe – als Sichtschutz dienen.

Doch warum sich mit den Nachbarn ärgern, wenn sich der Sichtschutz auch im Garten heranzüchten lasst, ohne dass Grenzabstände und dergleichen eingehalten werden müssen? Ganz anders als bei den Living Walls steht der Sichtschutz bei der vertikalen Bepflanzung ganz oben – dicht gefolgt von dem Wunsch, seinen Garten optisch neu zu aufzuteilen.

Für diese Aufgabe bedarf es Gewächse, die kontrolliert in die Höhe und Breite wachsen sowie ein dichtes Blätterwerk besitzen.

Als grüner Raumteiler eignen sich  besonders solche Pflanzen, die gern als lebende Einfriedung genutzt werden. Achten Sie bei der Auswahl auch auf die Wuchsbreite, denn jeder Raumteiler beansprucht einen Stellplatz. Schmale Hecken haben etwa eine Wuchsbreite von 50 cm bis zu 1,50 m.

Sichtschutz-Hecke und Raumteiler

Im Folgenden erfahren Sie mehr über beliebte Sichtschutzhecken, die sich aufgrund ihrer Wuchsbreite auch als grüne Wand eignen.

Hainbuche

Eigentlich gehört die Hainbuche (Carpinus betulus) zu den Birkengewächsen, ähnelt jedoch der Rotbuche recht stark. Mit ihrem dichten Blätterkleid und dank geringem Pflegebedürfnis steht sie als Einfriedung oder Sichtschutz in vielen Gärten und Vorgärten Europas. Sie kommt zum Beispiel auch mit Lehmböden aus, die andere Hecken nicht vertragen.

Hainbuche
Hainbuche | Bild: Photo-Mix

Wie jedes Laubgewächs wirft auch die Hainbuche ihrer Blätter ab, doch wesentlich später als andere Pflanzengattungen. Bis in die Wintermonate hinein kann sie ihr Herbstlaub tragen. Sie steht problemlos in der Sonne, gedeiht aber auch genauso gut an schattigen Plätzen. Die Hainbuche wächst im Jahr etwa 30 cm. Ihre Wuchsbreite beträgt zwischen 25 cm und 1,20 m. Sie wird bis zu 4 m hoch.

Rotbuche

Die Rotbuche (Fagus sylvatica)  ist die einzige heimische Buchenart in Europa. Ihr rötliches Holz ist maßgebend für ihre Bezeichnung. Sie steht gern im Halbschatten und verträgt viele Böden, mit Ausnahme von Lehmböden.

Rotbuche
Rotbuche | Bild: EDEN fotolia.com

Wie auch die Hainbuche werden die Blätter im Herbst zwar braun, fallen aber nicht so schnell ab. Das Blätterkleid trägt sie im günstigsten Fall auch durch den Winter. Die Rotbuche wächst bis zu 50 cm im Jahr und erlangt eine Wuchshöhe von bis zu 3 m. Sie wird zwischen 1 m und 1,50 m breit.

Lebensbaum (Thuja)

Der Lebensbaum aus der Familie der Zypressen bildet viele Arten aus, die sich zum Sichtschutz eignen. Der bekannteste dürfte Thuja Brabant sein. Das pflegeleichte immergrüne Nadelgehölz können Sie in der Sonne oder im Schatten gleichermaßen anpflanzen. Thuja Brabant wächst im Jahresdurchschnitt bis zu 40 cm und erreicht insgesamt eine Wuchshöhe von bis zu 4 m. Die Hecke wird bis zu 1,20 m breit.

Thuja, Thujenhecke
Thuja, Thujenhecke | Bild: rkit

Eine weitere Art, die sich als Sichtschutz eignet, ist zum Beispiel Thuja Smaragd. Diesen Lebensbaum können Sie als Hecke, aber auch einzeln anpflanzen. Er wächst im Jahresdurchschnitt bis zu 30 cm und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 6 m. Das leuchtend grüne Nadelkleid macht ihn trotz langsamerem Wachstum zu einer beliebten Gartenhecke. Die Wuchsbreite beträgt etwa 70 cm bis 1,50 m.

Eibe

Die Gemeine Eibe (Taxus baccata) gehört zu den schnittverträglichsten Nadelhölzern. Sie ist pflegeleicht, kann in der Sonne stehen und mag am liebsten Halbschatten. Sie trägt ein immergrünes, dunkelgrünes Nadelkleid und war einst fester Bestandteil in königlichen Gärten.

Eibe mit Früchten
Eibe mit Früchten | Bild: Iuliia fotolia.com

Vorsicht ist jedoch geboten, denn sowohl Samen und Rinde als auch Nadeln sind giftig. Kinder und Tiere sollten Sie daher von der Hecke fernhalten. Die Eibe wächst etwa 20 bis 30 cm pro Jahr und kann eine Wuchshöhe von 2 bis 10 m erreichen.

Kirschlorbeer

Auch beim Kirschlorbeer gibt es verschiedene Arten, die als Hecke genutzt werden. Dabei ist Caucasica aufgrund des dichten Laubwerks besonders geeignet. Die Blätter glänzen im reflektierenden Licht und die weißen Blüten geben einen angenehmen Duft ab.

Kirschlorbeer
Kirschlorbeer | Bild: seelenbluete

Die pflegeleichte Lorbeerkirsche kann im Halbschatten gut gedeihen. Sie wächst etwa 30 cm im Jahr und kann insgesamt bis zu 3,50 m hoch werden. Sie wird etwa 80 cm bis 1,20 m breit.

Liguster

Bei dem Liguster sind vor allem der Schwarz-Grüne Liguster (Atrovirens) und der Ovalblättrige Liguster (Ligustrum ovalifolium) zu nennen. Beide Heckenpflanzen sind robust und hart im Nehmen. Sie gedeihen auf fast jedem Boden, vertragen Sonne und sind mit Halbschatten zufrieden. Der Ovalblättrige Liguster wächst pro Jahr um etwa 15 bis 30 cm. Der Schwarz-Grüne Liguster gehört mit 70 cm dagegen zu den schnellwachsenden Heckenpflanzen. Er wird im Schnitt bis zu 4 m hoch, der Ovalblättrige Liguster schafft eine Höhe bis zu 3 m.

Liguster-Hecke
Liguster-Hecke | Bild: kaboompics

Aufpassen sollten Sie bei dem Schwarz-Grünen Liguster auf die Wuchsbreite. Die kann nämlich schnell bis zu 3 m betragen. Da ist der Ovalblättrige Liguster mit einer Wuchsbreite von 1 m bis 2 m schmaler veranlagt. Die Laubhölzer Liguster gelten als immergrün. In milden Wintern werfen sie kaum ihre Blätter ab.

Apfelrose

Wenn Sie nicht nur einen Sichtschutz, sondern auch einen Sicherheitsschutz anpflanzen möchten, empfiehlt sich unter anderem die Apfelrose (Rosa rugosa). Dank ihrer Dornen trauen sich weder Kind noch Tier an den Strauch. Folglich ist diese Sicherheitshecke eine ideale lebende Einfriedung.

Apfelrose
Apfelrose | Bild: arno

Aufgrund ihrer rosafarbenen duftenden Blüten und ihrem leuchtend grünen Blätterkleid kann sie jedoch auch als grüner Raumteiler Ihren Garten optisch aufwerten. Ihre Wuchshöhe beträgt bis zu 1,50 m. Die schmale Hecke wird selten breiter als 1 m. Pro Jahr kann sie bis zu 30 cm wachsen.

Hecke mit Pergola trennt Sitzbereich vom Rasen
Hecke mit Pergola trennt Sitzbereich vom Rasen | Bild: JulietPhotography fotolia.com

Alternative zu Mauern und Zäunen

Wer in seinem Garten lebende Wände gegenüber Steinwänden oder Zäunen bevorzugt, für den ist die vertikale Bepflanzung eine Alternative.

Mit ihr können Sie den Schwimmteich, Ihre Terrasse oder Ihren Lieblingsliegeplatz optisch und räumlich vom Rest des Gartens trennen und haben zudem einen natürlichen Sichtschutz vor den neugierigen Blicken der Nachbarn oder Zaungäste. Blickdichte Hecken sind ebenso ein guter Windschutz. Mit hohen Hecken erhalten Sie außerdem einen grünen Schattenspender.

Der Gestaltung Ihrer grünen Wände sind kaum Grenzen gesetzt. Zwischen zwei Hecken können Sie zum Beispiel auch eine Pergola setzen. Auf diese Weise bekommen Sie zu Ihrer grünen Wand auch einen originellen Durchgang. Dieser kann, mit anderen Pflanzen (z.B. Kletterrosen) versehen, einen farblichen Kontrast zu Ihrer Heckenwand darstellen.

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