Neues Haus, neue Wohnung oder einfach Lust auf Veränderung? Spätestens nachdem am vergangenen Wochenende die Zeit umgestellt wurde und es in den Abendstunden nun wieder länger hell ist, zieht es uns aus den eigenen vier Wänden wieder häufiger ins Freie. Das heißt, dass jetzt im Frühling die Zeit gekommen ist, den Balkon in Schuss zu bringen. Hier kommen einige Ideen zur (Neu-)Gestaltung.
Der Urlaub „auf Balkonien“ war in den letzten beiden Jahren gefragter denn je. Da ist es klar, dass man sein Eckchen unter freiem Himmel möglichst schön gestalten möchte. Und es ist gar nicht so schwer, aus dem Balkon eine echte Freiluft-Oase zu machen – oder was auch immer daraus werden soll. Im Grunde gestaltet man sich auf dem Balkon ein „Zimmer im Freien“.
Daher gilt es also zu überlegen, welchen Zweck dieser Raum am Ende erfüllen soll. Ein reiner Rückzugsort zur Erholung? Ein Open-Air-Esszimmer für das Dinner mit Freunden und Familie, womöglich gar mit Kochmöglichkeit im Freien? Ein kleiner Garten für den Anbau von Nutzpflanzen, wie Kräutern, Obst oder Gemüse? Oder ein reiner Nutzraum, z. B. zum Trocknen der Wäsche, mit einer Werkbank oder ähnlichem? Möglich ist alles (solange man die Nachbarn nicht beeinträchtigt).
Balkonboden muss mit Regenwasser zurecht kommen
Los geht es mit dem passenden Bodenbelag. Wenn man nicht gerade selbst Häuslebauer ist, muss man hier nehmen was man kriegt. Denkste! Egal welcher Untergrund, man kann sich die Oberfläche so gestalten, wie man das möchte. Ob Holz- bzw. Kunststoffbohlen, Fliesen oder Outdoor-Teppich, erlaubt ist was gefällt. Ein paar Sachen muss man natürlich beachten. So sind Stein- oder Betonfliesen etwa nur geeignet, wenn die Statik mitmacht. Bei Holzbohlen stellt sich die Frage der Befestigung. Als Mieter sollte man daher immer erst mit dem Eigentümer sprechen, was erlaubt und wortwörtlich tragbar ist.
Unproblematischer sind leichte Kunststoff- oder Holzfliesen, die es in einfacher Klick-Variante gibt, wodurch man sie ganz leicht selbst auf dem Balkon verlegen kann. Ebenfalls einfach in der Handhabung sind Kunstrasen oder Outdoor-Teppiche, die witterungsfest sowie in vielen verschiedenen Varianten, Mustern und Farben erhältlich sind und dem Balkon so genau den gewünschten, gemütlichen Charakter verleihen.
Egal für welchen Bodenbelag man sich auf seinem Balkon entscheidet, ganz wichtig ist darauf zu achten, dass Wasser durch- und abfließen kann. Ein Balkon muss immer eine leichte Neigung aufweisen, um den Abfluss von Regen zu ermöglichen. Der Bodenbelag darf dabei nicht behindern, denn Staunässe führt – und zwar nicht nur auf dem Balkon – früher oder später zu Problemen und befördert die Bildung von Moos und Algen.
Holzmöbel lieber nur auf einem Süd-Balkon
Der Balkon (und alles was man auf ihm stehen lässt) ist ganzjährig der Witterung ausgesetzt. Dementsprechend robust müssen auch die Balkonmöbel sein. Holzmöbel sollte man zum Beispiel lieber nur dann wählen, wenn der Balkon nach Süden ausgerichtet ist bzw. genug Sonne abbekommt. Lange Sonneneinstrahlung sorgt nämlich dafür, dass die Möbel bei Nässe schneller trocknen und das Material somit nicht so schnell morsch wird und veralgt. Gute und regelmäßige Pflege ist bei Holzmöbeln aber in jedem Fall von Nöten. Dafür wirken sie wertig und geben dem Balkon einen natürlichen, rustikalen Touch.
Wer es moderner mag, kann auf eine breite Palette von Metall- und Kunststoffmöbeln zurückgreifen, die widerstandsfähig, pflegeleicht und in so gut wie jeder Stilrichtung erhältlich sind. Hier gibt es bereits entsprechende Sets, damit alles gut zusammenpasst. Natürlich kann man sich bei entsprechendem Geschick seine Stühle und Tische auch selbst anfertigen – zum Beispiel aus Paletten. Für Polster und Auflagen gibt es praktische Aufbewahrungsboxen, die man direkt mit auf den Balkon stellen und zum Teil sogar selbst als Möbelstück, z. B. als Sitzgelegenheit oder Ablagefläche, verwenden kann.
Entscheidend bei der Wahl der Möbel ist natürlich der Platz. Ein Balkon bietet meist nur eine eng begrenzte Fläche, die optimal ausgenutzt werden will. Ein zu wuchtiger Tisch, zu viele Stühle oder eine Sonnenliege zu viel sorgen hier schnell für „Überfüllung“. Denn man möchte ja auch noch etwas Raum für Pflanzen, Laufwege, den Wäscheständer, ein Hochbeet oder einen Sonnenschirm haben.
Daher ist es ratsam, seinen Balkon zunächst genau auszumessen und die Maße der Möbel im Blick zu haben. Eine maßstabsgetreue Skizze hilft. Alternativ kann man sich auch eine Musterfläche abstecken bzw. abkleben, die den Balkon simuliert, und darauf „Probestellen“. Gerade auf kleineren Flächen bieten sich Klappmöbel an, die man, wenn sie nicht gebraucht werden, einfach und platzsparend beiseite räumen kann.
Balkon-Pflanzen: Pralle Sonne oder schattiges Plätzchen?
Wie schon bei den Möbeln zu sehen, spielt die Ausrichtung des Balkons eine große Rolle. Noch mehr gilt das für Pflanzen. So sollte man bei Zierpflanzen oder Kräutern unbedingt darauf achten, ob diese viel Sonne vertragen können und somit für den warmen Süd-Balkon geeignet oder nicht doch besser auf einem schattigen Nord-Balkon aufgehoben sind.
Zum Einpflanzen gibt es vom Einhänge-Blumenkasten über das Hochbeet bis hin zum Blumenkasten oder der reich verzierten Vase alle Möglichkeiten. Wer gerne schon im Frühling eine Blütenpracht auf dem Balkon genießen möchte, sollte seine Frühblüher bereits im Herbst einpflanzen. Ansonsten empfiehlt es sich, mit dem Pflanzen bis etwa Mitte Mai zu warten. Dann, wenn die Eisheiligen vorbei sind, kann man sich einigermaßen sicher sein, dass es keine Nachfröste mehr gibt. Auch hier kann man Platz sparen, um den Balkon nicht zu überfrachten. Eine Blumenampel oder ein bepflanztes Wandregal nehmen nichts von der Grundfläche und setzen dennoch grüne Akzente. Typische Balkonpflanzen sind z. B. Geranien, Petunien oder auch Gartenkräuter, für die frische Note beim Kochen.
Mit der richtigen Lichtstimmung zum Romantik-Balkon
Wer im Sommer gerne laue Sommernächte auf dem Balkon genießen möchte, für den spielt das Thema Beleuchtung eine entscheidende Rolle. Jeder Balkon verfügt über eine Außenlampe, deren Licht ist aber meist rein funktionell, grell und äußerst unromantisch. Daher gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten der indirekten und dezenten Beleuchtung. Der Klassiker ist eine Kerze im Windlicht, doch dank Solar- und LED-Lampen kann man auch mit elektrischem Licht eine zauberhafte Atmosphäre schaffen, ohne der Nacht ihren Reiz zu nehmen. Ein mit Unterbodenbeleuchtung ausgestattetes Hochbeet zum Beispiel oder Lichtstreifen entlang des Geländers – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch Lichterschläuche oder -ketten schaffen eine tolle Lichtstimmung. Und mit modernen LED-Lichtbändern sind selbst farbige Akzente kein Problem.
Für Privatsphäre sorgen – falls nicht schon vormontiert – schließlich Sichtschutzwände bzw. Balkonverkleidungen, so dass man sich auf seinem Balkon zurückziehen und einfach fallen lassen kann. Wer also nicht einfach wild drauflos kauft und stellt, kann sich auf seinem Balkon eine echte Wohlfühloase ganz nach seinen Wünschen einrichten. Wir wünschen viel Erfolg!
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