Junge Pflanzen benötigen viel Pflege und eine zarte Beregnung, die ihnen eine Gartenbewässerung mit einem Tropfschlauch geben kann. Aber auch für Gemüsereihen und sogar für Balkon- und Terrassenpflanzen ist diese Bewässerungstechnik sehr gut geeignet. Mehr über die Bewässerung mit einem Tropfschlauch erfahren Sie jetzt.
Sanfte gezielte Beregnung
Der Tropfschlauch besteht aus einem PE-Schlauch mit Bohrungen. Die Bohrungen haben untereinander einen Abstand von 30 cm. Sie können den Tropfschlauch lose am Boden platzieren, oder Sie befestigen ihn mit Erd- oder Steckgabeln, sodass er nicht mehr verrutschen kann.
Auch eine unterirdische Verwendung ist möglich. Dann brauchen Sie zudem entsprechende Düsen, die Sie auf die Aussparungen setzen können. Angeschlossen wird der Tropfschlauch an eine Wasserquelle. Das kann ein Hauswasserwerk oder eine Wasserleitung sein.
Legen Sie Ihren angeschlossenen Tropfschlauch zwischen die Pflanzen und drehen den Wasserhahn auf, beginnt die sanfte Bewässerung. Durch die Öffnungen des Schlauches gelangt das Wasser an die Wurzeln der Pflanzen. Es handelt sich also um keine Bewässerung von oben, sondern von unten. Die Wurzeln werden versorgt, die Blätter und Blüten bleiben verschont. Ein Wasserstrahl könnte jungen Pflanzen durch einen zu starken Druck verletzen oder zu sehr wässern. Bei dem Tropfschlauch jedoch tropft das Wasser langsam und gleichmäßig heraus und landet gleich dort, wo es gebraucht wird: im Erdboden bei den Wurzeln.
Für Beregnung in Reihe oder für Randbepflanzung optimal
Besonders von Vorteil ist ein solcher Gartenschlauch bei einer Reihenberegnung. Der Schlauch muss dabei nicht gebogen werden und das Wasser kann ungehindert fließen. Legen Sie dazu den Bewässerungsschlauch an die Pflanzen dicht heran, vermeiden Sie jedoch aufgrund potenzieller Verletzungsgefahr eine direkte Berührung zwischen Pflanze und Schlauch.
Ebenso bietet sich Tropfbewässerung bei der Randbepflanzung an. Während Sie mit einem Sprinkler über das Beet hinausschießen könnten, werden mit einer Tropfbewässerung gezielt die Pflanzen am Rande bewässert. Die Wege oder Mauern am Beetrand bleiben trocken.
Tropfbewässerung bei Sträuchern und Hecken
Wenn die Erde besonders trocken ist, wie in den Sommermonaten, brauchen auch Sträucher, Hecken und Büsche mehr Wasser als zu anderen Jahreszeiten. Mit einer Beregnung von oben können Sie zwar die Blätter und Blüten benetzten, doch bis auf den Boden gelangt das Wasser nur spärlich. Besonder schwierig ist eine Bewässerung bei sehr dichtem Zweig-und Blätterwerk. Da ist eine Bewässerung, die direkt am Erdboden ansetzt, geeigneter. Der Tropfschlauch wird parallel nah zum Strauch oder zur Hecke platziert, sodass Erde und Wurzeln optimal bewässert werden. Hier ein Beispiel für einen Tropfschlauch – genauer gesagt: Perlschlauch:
Weniger Verdunstung als mit dem Gartenschlauch
Tropfbewässerung erfolgt von unten und somit auf dem Boden, nahe der Pflanzenwurzeln. Während bei der Bewässerung von oben durch den Gartenschlauch oder Sprinkler ein Teil des Wassers die Pflanzen gar nicht erreicht oder nach Ausbringung verdunstet, noch ehe er auf die Pflanzen trifft, wird so gut wie jeder ausgebrachte Tropfen bei einer Tropfschlauchbewässerung den Weg in den Erdboden finden. Das Verdunsten, besonders an heißen Tagen, können Sie bei der Bewässerung von unten sogar weiter eindämmen, indem Sie den Tropfschlauch mit Rindenmulch einbetten. Auf diese Weise halten Sie den Schlauch kühl.
Vergleich: Bewässerung von oben vs. Bewässerung von unten
Bewässerung von oben (Sprühschlauch, Gartenschlauch, Regner) | Bewässerung von unten (Tropfschlauch, Perlschlauch) |
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Beregnung | großflächig, Blätter bzw. oberer Teil der Pflanzen wird am stärksten beregnet | punktuell, Wurzeln, Boden |
Verlust | durch falsch eingestellte Beregnung, abhängig von Temperaturen (Verdunstung) und Windverhältnissen (Veränderung des Sprühradius), Kühlungsschutz nicht möglich | minimal, da Wasser nahe dem Boden ausgebracht wird, Bewässerung unabhängig von Windverhältnissen, gegen Verdunstung hilft Rindenmulch zur Kühlung |
geeignet für | Rasen, Pflanzen, die Strahl-Bewässerung vertragen oder nur von oben besprüht werden sollten | junge Pflanzen, Hecken, Randbepflanzung, Bepflanzung in Reihe, besonders empfehlenswert für Pflanzen, die Strahl-Bewässerung nur in einem geringen Maße vertragen, der Boden jedoch kontinuierlich feucht sein sollte |
Wartung | wartungsarm | es kann aufgrund der Bodennähe zu Verstopfungen der Tropfer und Aussparungen kommen, das Einbetten in Rindenmulch schafft Abhilfe |
Ebene | unabhängig von der Ebene | Verlegung sollte für einen optimalen Betriebsdruck auf einer flachen Ebene erfolgen, bedingt durch die Schwerkraft und das langsame Ausbringen, könnten die Tropfen auf Hügelbeeten oder Hängen am Schlauch entlang und den Pflanzen vorbeilaufen, um sich an der tiefsten Stelle zu sammeln |
Memoeffekt | Gartenschlauch muss von Hand geführt werden, um zu bewässern, Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie die Bewässerung nicht vergessen | bei einem verlegten Schlauch kann es passieren, dass Sie vergessen den Wasserhahn auf- oder abzudrehen, Kontrolle über individuell eingestellten Alarm oder ähnliches kann daher sinnvoll sein |
Automatische Bewässerung dank Zeitschaltuhr
Haben Sie die Befürchtung, dass Sie sich um Ihre Pflanzen nicht ausreichend kümmern können, weil Ihnen zum Beispiel schlicht die Zeit für eine regelmäßige Bewässerung fehlt, dann hilft Ihnen eine Zeitschaltuhr. Schalten Sie zwischen Wasserquelle und Tropfschlauch dieses nützliche Instrument und legen Sie bei den Einstellungen Tage und Uhrzeit für die regelmäßige Bewässerung fest. So können Sie ohne Sorgen in den Urlaub fahren und müssen weder Freunde noch Nachbarn um Hilfe bitten. Bedenken Sie dabei, dass eine Zeitschaltuhr mit Strom arbeitet. Prüfen Sie daher die Batterien, bevor Sie gehen, oder stecken Sie die Uhr an eine Stromquelle. Auch eine Kombination aus Photovoltaik (Solarstrom) und Batterie ist möglich.
Wenn Sie eine automatische Bewässerung generell in Betracht ziehen, empfiehlt sich anstelle einer Zeitschaltuhr ein Bewässerungscomputer. Sie haben mit diesem Gerät mehr Optionen, wie zum Beispiel das Steuern zweier Bewässerungskreise. Ebenso lassen sich die Bewässerungszeiten, die Wassermenge und der Wasserdruck besser planen als mit einer einfachen Zeitschaltuhr.
Für die Beregnung mit dem Tropfschlauch reicht jedoch auch die einfache Zeitschaltuhr aus.
Balkonbewässerung
In Pflanzenbänken auf dem Balkon oder auf der Terrasse sind die Pflanzen ebenfalls in einer Reihe angeordnet. Daher kann der Tropfschlauch auch hier gute Dienste leisten.
Arten von Tropfschlauchbewässerung
Je nach Hersteller und Modell haben Sie verschiedene Systeme.
Tropfschlauch mit Tropfern
Ein Schlauch kann zum Beispiel mit sogenannten Tropfern versehen werden. Dazu bohren Sie an der für Sie passenden Stelle entsprechende Löcher in den mitgelieferten oder zu kaufenden PE-Schlauch und drehen die Tropfer auf dem Schlauch fest. Tropfer sind Düsen, durch welche das Wasser aus dem Schlauch auf die Beete gelangt. Alternativ sind die Aussparungen bereits vorgefertigt, ohne dass Sie zusätzliche Tropfer benötigen.
Die Schlauchwand sollte dabei nicht allzu stark sein, sonst wird das Bohren umso schwieriger. Ein einfacher Gartenschlauch mit 16 mm Durchmesser reicht für den Zweck aus. Es gibt jedoch auch einfache Tropfschläuche ohne Düsen. Bei diesen legen Sie die Tropfbewässerung dadurch fest, indem Sie wählen, welche Tropfausgänge verwendet und welche mit mitgelieferten Verschlusskappen geschlossen werden.
Perlschlauch
Eine weitere Technologie ist die nahtlose Bewässerung auf der ganzen Strecke. Diese wird durch den sogenannten Perlschlauch realisiert. Das Material ist so porös, dass das Wasser aus allen Poren fließen kann. Es gibt hier also keine speziellen Öffnungen und Öffnungsabstände. Dabei ist das Material jedoch stabil genug, um ihn langfristig zu verwenden. Er zerfällt also nicht, wenn man ihn nutzt.
Optimal lässt sich der Perlschlauch auf ebenem Erdboden legen. Bei unebenen Beeten sollten Sie auf andere Methoden zurückgreifen, wie zum Beispiel Beet-Regner. Der Grund liegt darin, dass das Wasser bei einer Erhebung nicht gleichmäßig verteilt werden kann. Es läuft am Schlauch hinunter und sammelt sich an der tiefsten Stelle. Es läuft also, wenn man so will, an den Pflanzen vorbei. Die Pflanzen bekommen weniger Wasser ab. Eine gleichmäßige Bewässerung ist nicht möglich.
Micro-Drip
Ebenfalls zur Tropfbewässerung gehört das Micro-Drip-System von Gardena, wie zum Beispiel die Urlaubsbewässerung. Hier wird am Ende des Schlauches eine Micro-Drip-Düse angebracht und zu den Blumen in den Topf gelegt. Springt die Zeitschaltuhr an, wird die Pflanze bewässert.
Gardena verfügt aber auch über die klassischen Tropfschläuche bzw. Tropfrohre. Ein Hinweis: Tropfschlauch und Tropfrohr unterscheiden sich gegebenenfalls vom Material. Von ihrer Funktion her sind sie identisch.
Sprühschlauch – keine Tropfbewässerung
Allen Tropfbewässerungsarten ist gleich, dass die Tropfen seitlich über den Schlauch ausgebracht werden, sei es über gesicherte Aussparungen, aufzusetzende Tropfer oder das poröse Material. Daher sei hier abschließend auf den Unterschied zum Sprühschlauch hingewiesen. Beim Sprühschlauch – bei Gardena auch Schlauchregner genannt – befinden sich die Aussparungen ebenfalls auf dem Schlauch. Im Gegensatz zum Tropfschlauch ist der Sprühschlauch jedoch flach und in Bahnen gegliedert (auch Kammern genannt). Ausgebracht wird ein feiner Sprühnebel, der je nach Betriebsdruck eine Höhe von mehr als 1,50 m erreichen kann.
Während die Tropfbewässerung gezielt auf dem Boden abläuft, wird das Wasser beim Sprühschlauch zunächst in die Höhe geschossen und kann somit zur Beregnung von oben gezählt werden. Der Schlauchregner gehört daher eher zu den Sprinklern, obgleich seine Bauform der einer Tropfbewässerung ähnlich ist.
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