Der Sommer ist eine angenehme Zeit zum Autofahren: Es herrschen bis zum späten Abend gute Licht- und Sichtverhältnisse und die Straßen sind meist trocken. Wenn sich die warme Jahreszeit dann aber so langsam dem Ende zuneigt und die Tage kürzer werden, ist auch der Autofahrer wieder ganz anders gefordert. Mit einer guten Vorbereitung können Sie der dunklen Jahreszeit deutlich entspannter entgegenfahren.
Herbstliche Verhältnisse – Licht an!
Im Herbst ist eines ganz wichtig: die Beleuchtung. Daher sollten Sie die Lichter Ihres Pkw (Scheinwerfer, Blinker, sonstige Beleuchtung wie Nebellichter) auf ordnungsgemäße Funktion prüfen. In diesem Zusammenhang kann man die Gläser auch gleich etwas reinigen, damit das Licht wieder uneingeschränkt nach außen strahlen kann. Denn gerade die vorderen Scheinwerfer sind nach den Sommermonaten oft durch Insekten verschmutzt. Doch nicht nur die Scheinwerfer sollten in der dunklen Jahreszeit regelmäßig geputzt werden. So paradox es klingt: Gerade im Herbst und Winter sollten Sie ihr Auto regelmäßig waschen. Denn der Lack wird durch die äußeren Einflüsse wie Nässe, Schmutz und Streusalz stark beansprucht. Je länger diese aggressive Mischung am Auto klebt, umso schlechter für Ihr Fahrzeug.
Von O bis O
Die richtige Bereifung eines Fahrzeugs nimmt in Puncto Sicherheit eine entscheidende Rolle ein. Denn der Reifen ist das verbindende Element zwischen Auto und Fahrbahn. Deshalb sollten Sie gerade bei diesem Thema keine Kompromisse eingehen. Zwar schreibt das Gesetz Winterreifen erst bei „winterlichen Straßenverhältnissen“ wie Glätte und Schnee verpflichtend vor, doch man sollte bereits vorher auf die für die kalte Jahreszeit geeigneten Reifen umsteigen. Die bekannte Faustregel „Von O bis O“ (Oktober bis Ostern) gibt einen guten Anhaltspunkt, wann Sie die Bereifung umstellen sollten. Allerdings kann es durchaus sinnvoll sein, bereits vor Oktober auf Winterreifen zu wechseln. Und zwar dann, wenn die Temperatur tagsüber dauerhaft unter sieben Grad liegt.
Klare Sicht ist Pflicht
Gerade im Herbst, wenn es oft regnet und die Straßen nass sind, kommen die Scheibenwischer häufig zum Einsatz. Damit diese ihren Zweck auch ordnungsgemäß erfüllen, ist es wichtig, dass die Wischerblätter noch gut erhalten sind. Durch die Sonneneinstrahlung wird der Gummi porös, durch die häufige Verwendung nutzen sich die Wischerblätter ab und können Risse bekommen. Die Tauglichkeit der Wischerblätter kann oft schon auf einen Blick erkannt werden, wenn man die spitz zulaufenden Enden der Gummis auf Beschädigungen kontrolliert. Schnell können abgenutzte Wischer auch daran erkannt werden, dass sie Schlieren auf der Scheibe hinterlassen. Dies kann – gerade bei ungünstiger Sonneneinstrahlung oder Licht von einem anderen Fahrzeug – schnell zum „Blindflug“ führen, der ein großes Unfallrisiko birgt. Schlieren auf der Scheibe können jedoch auch durch verunreinigte Wischerblätter verursacht werden. Zur Reinigung genügt es, die Wischerblätter mit einem nassen Tuch „abzufahren“. Ratsam ist es, die Autoscheiben sowohl von außen als auch von innen regelmäßig mit einem Glasreiniger zu säubern. Denn wenn eine Scheibe von innen dreckig ist, beschlägt sie deutlich stärker. Laub, das sich zwischen der Scheibe und der Motorhaube angesammelt hat, sollte regelmäßig entfernt werden. Denn dort befindet sich die Lüftungsöffnung. Liegt das Laub eine Weile darauf, kann sich in der Anlage eine Art Humus-Biotop bilden, was zu feuchter Luft im Innenraum des Fahrzeugs führt. Außerdem kann das Laub die Lüftungsöffnung verstopfen, was wiederum deren Funktion beeinträchtigt.
Nebel, Wild und Aquaplaning
Aquaplaning, Nebel, Wildwechsel: Die Liste der Gefahren im herbstlichen Straßenverkehr ist lang. Durch die kürzeren Tage fällt der Berufsverkehr – sowohl der Weg am Morgen zur Arbeit als auch der Nachhauseweg nach Feierabend – in die dämmerig-dunkle Zeit. Da ist das Wild bekanntlich besonders viel unterwegs, gerade in der Brunftzeit Herbst. Daher sollten Autofahrer ganz besonders auf querende Tiere achten. Eine weitere Unfallgefahr stellt die nasse Straße dar. Wenn Wasser auf der Straße ist oder sich z. B. in Senken, Kurven und Spurrillen sammelt, kann es schnell zu Aquaplaning kommen. Gerade im Wald oder auf schattigen Straßenabschnitten müssen Sie immer mit Feuchtigkeit rechnen, auch wenn vielleicht andere Straßenpassagen schon längst wieder abgetrocknet sind. Nebel und die damit einhergehenden schlechteren Sichtverhältnisse lassen das Unfallrisiko weiter steigen. Auch bei verschmutzten Fahrbahnen, beispielsweise verursacht durch landwirtschaftliche Fahrzeuge, ist Vorsicht geboten. Für alle genannten Fälle gibt es vor allem einen wichtigen Punkt, den Sie beachten sollten: runter vom Gas und die Geschwindigkeit den Bedingungen anpassen!
Die richtige Ausrüstung
Ab dem Herbst sollten Sie in Ihrem Auto eine gewisse Grundausrüstung mitführen, die sich an den Tücken der dunklen, kalten Jahreszeit orientiert. Dieses jahreszeitspezifische Zubehör können Sie beispielsweise in einer Box im Kofferraum verstauen. Seit dem Jahr 2014 ist es in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, dass grundsätzlich immer mindestens eine den Normen (vor allem im Punkt Leuchtkraft) entsprechende Warnweste im Auto mitgeführt wird. Die Warnweste sollte so verstaut werden, dass sie im Falle eines Falls direkt vom Fahrersitz aus greifbar ist und man z. B. nicht erst aussteigen und um das Auto herum zum Kofferraum laufen muss. Ratsam ist es außerdem, nicht nur die eine „Pflicht-Weste“ mitzuführen, sondern auch für die Mitfahrenden Leuchtwesten dabei zu haben, damit bei einer Panne für alle Fahrzeuginsassen die Möglichkeit besteht, sich durch das Tragen der Warnweste für die anderen Verkehrsteilnehmer sichtbarer zu machen.
Ob bei einer Fahrzeugpanne, im Stau auf der Autobahn oder wenn man durch plötzlichen Schneefall „eiskalt“ überrascht wird: Es ist sinnvoll, sich gegen unerwartete Ereignisse in der Kälte zu wappnen. So sollten eine oder mehrere Wolldecken sowie Mütze und Handschuhe stets mit an Bord sein. So ist man immer gerüstet, auch wenn man beispielsweise auf dem kurzen Weg zum Einkaufen eine Panne hat und Mütze & Co. für die Kurzstrecke nicht extra mitgenommen hat.
Gerade wenn man zu späterer Stunde im Herbst unterwegs ist, kann es passieren, dass man mit vereisten Scheiben und vielleicht sogar leichtem Schneefall konfrontiert wird. Daher sollte zur Grundausrüstung auch ein Eiskratzer sowie ein Handbesen gehören. Sollte man sich mit seinem Pkw im Schnee festgefahren haben, kann eine kleine Schaufel die rettende Lösung sein und einem wieder zur Mobilität verhelfen. Da die Autobatterie in der kälteren Jahreszeit – gerade bei älteren Autos – gerne mal schlapp macht, ist es ratsam, immer ein Starthilfekabel, auch Überbrückungskabel genannt, an Bord zu haben. Für den Notfall ist es immer gut, ein Abschleppseil mit dabei zu haben.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst und allzeit gute Fahrt!
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