Im Kleinen einen großen Beitrag leisten

Wie Sie Ihren Garten ökologisch wertvoll gestalten können

Bietet einen Mehrwert für Mensch und Tier: der insektenfreundliche Garten. (Foto: Sinnlichtarts / stock.adobe.com)

Der Garten dient in erster Linie seinem Besitzer als grüne Oase. Hier kann man sich eine Pause vom Alltag gönnen und die Seele baumeln lassen. Viele Gartenfreunde möchten mit ihrer Grünanlage aber auch einen Beitrag zum Artenschutz leisten. Wie Sie Ihren Garten entsprechend insektenfreundlich gestalten können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Insekten haben elementare Funktion

Insekten bestäuben 90 Prozent der Wildblumen und 75 Prozent der Nutzpflanzen. (Foto: Michael Tewes / stock.adobe.com)

Seit Jahrzehnten geht die Zahl der Insekten weltweit zurück. Pro Jahr nehmen sie laut einer Studie um fast ein Prozent (0,92 Prozent) ab. Gründe hierfür sind u. a. die Verarmung der Landschaft und die hohe Flächenversiegelung. So werden pro Tag 66 Hektar Land „zubetoniert“. Zum Vergleich: Das entspricht der Fläche von 92 Fußballfeldern. Hinzu kommt beispielsweise der Trend hin zum pflegeleichten Steingarten, der aus ökologischer Sicht kritisch zu betrachten ist. Diese und weitere Faktoren haben letztlich zur Folge, dass den Insekten Stück für Stück der Lebensraum genommen wird.

Dabei nehmen Insekten in unserem Ökosystem eine sehr wichtige Rolle ein. Geht es den Insekten schlecht, leidet darunter das ganze System. Beispielsweise insektenfressende Vögel, deren Bestand immer weiter rückläufig ist. Oder auch die Pflanzenwelt, der es schlichtweg an Bestäubern fehlt. Dabei werden 75 Prozent der Nutzpflanzen und 90 Prozent der Wildblumen von Insekten bestäubt. Auch sind Insekten dafür verantwortlich, dass sich Laub und umgestürzte Bäumen zersetzen. Sie sorgen so für einen fruchtbaren Boden. Die kleinen Tiere sind also von unschätzbarem Wert für unser Ökosystem. Der private Gartenbesitzer hat die Möglichkeit, durch eine entsprechende Grundstücksgestaltung im Kleinen einen großen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten.

Weniger ist manchmal mehr

Eine Wildblumenwiese ist ein Paradies für Insekten. (Foto: Floydine / stock.adobe.com)

Wer seinen Garten insektenfreundlich gestalten will, für den gilt: Weniger ist manchmal mehr. Normalerweise ist der Gartenbesitzer sehr bemüht, dass sein grünes Schmuckstück stets ordentlich gepflegt ist. Die Hecken werden regelmäßig akkurat in Form geschnitten und der Rasen häufiger gemäht. Dabei kann etwas „Relaxtheit“ an der ein oder anderen Stelle viel Gutes bewirken. Deutlich wird dies am Beispiel Rasen: Wer seine Wiese oder zumindest einen Teil davon nicht mäht, sondern einfach der Natur überlasst, kann beobachten, wie sich nach und nach heimische Pflanzenarten, wie z. B. Brennnesseln, ansiedeln, die für Insekten einen großen Mehrwert bieten. Verstärkt wird der Effekt durch das Anpflanzen heimischer Wildblumen, wie beispielsweise Mädesüß, Wiesensalbei und Veilchen. Ein magerer Boden an einem sonnigen Standort bietet gute Bedingungen für Wildblumen.

Gartenteich: Mehr als schön anzuschauen

Ein Gartenteich kann viel mehr als ein reines Gestaltungselement sein. (Foto: kreativtraum / stock.adobe.com)

Gartenteiche sind ein echter Hingucker. Neben der Funktion als reines Gestaltungselement kann der Teich auch unter ökologischen Gesichtspunkten eine wichtige Rolle einnehmen und einen wertvollen Lebensraum für Insekten und Wassertiere bieten. Gartenteiche können darüber hinaus auch als sogenannte Trittsteinbiotope dienen. Damit ist gemeint, dass sich wandernde Tiere, wie beispielsweise Frösche, auf dem Weg zu einem anderen Gewässer im Gartenteich ausruhen können und so möglicherweise sogar vor dem Tod durch Austrocknen bewahrt werden. Denn in dichtbebauten Gebieten werden Tümpel und Co. immer seltener und die Strecken, welche die auf das Wasser angewiesenen Tiere zurücklegen müssen, folglich immer länger. Daher ist es wichtig, dass Gartenteiche als „Ersatzbiotope“ fungieren und eine Verbindung zwischen den natürlichen Gewässern darstellen.

Lebensraum Natursteinmauer

In den Zwischenräumen einer Natursteinmauer fühlen sich die kleinen Tiere besonders wohl. (Foto: Robert Knapp / stock.adobe.com)

Eine weitere Maßnahme für einen ökologisch wertvollen Garten kann beispielsweise der Bau einer Trockenmauer aus Natursteinen sein. Diese bietet Insekten und Eidechsen einen Unterschlupf und sieht nebenbei auch noch sehr schön aus. Weiter können Sie auch einen Kräutergarten mit heimischen Kräutern anlegen, dieser hält für die Insekten ein vielfältiges Nahrungsangebot bereit. Sichtschutzwände oder Zäune lassen sich mit rankenden Pflanzen wie Efeu ökologisch deutlich aufwerten.

Sie sehen: Es gibt viele Möglichkeiten, wie man mit einfachen Mitteln den Insekten etwas Gutes tun kann. Die Maßnahmen bringen nicht nur viel Farbe in ihren Garten. Sie werden künftig auch öfter Besuch von Schmetterlingen und Co. bekommen. Und ganz nebenbei ist es auch einfach ein schönes Gefühl, wenn man seiner Umwelt etwas Gutes tun kann!

 

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