Schon die ersten Sitzgelegenheiten bestanden aus Holz – und bis heute ist die Faszination für Holz ungebrochen. Kein Wunder also, dass viele Gartenbesitzer sich für Gartenmöbel aus dem natürlichen, nachwachsenden Rohstoff entscheiden. Dabei gibt es inzwischen viele Holzarten, aus denen Tisch, Stuhl, Sessel oder Liege gefertigt sind. Im Folgenden erfahren Sie mehr darüber.
Nadelholz
Nadelhölzer haben vor allem mit Schimmel und Bläue zu kämpfen. Diese Pilze sehen nicht nur unschön aus, sondern können Ihren Holzmöbeln auch ordentlich zusetzen. Während der Pilzbefall durch Bläue nur bis zum nährstoffreichen Splintholz vordringt, können einige Schimmelarten bis in den Kern vorstoßen und gelten daher als strukturzerstörend. Bläue greift zwar nicht die Substanz an, kann aber Wegbereiter sein für weitere Pilze und Schädlinge.
Bläue fühlt sich bei einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 35 Prozent und bei Temperaturen von 20 bis 25°C sehr wohl. Durch die Ausbildung ihrer Fruchtkörper erhöhen die Pilze zugleich den Feuchtigkeitsgehalt des Holzes. Wenn ein frisch geschlagener Baum auf dem Boden liegt, kann es schnell zu Bläuebefall kommen. Aber auch einmal getrocknetes Holz, das wieder Feuchtigkeit zieht, ist anfällig für Bläue. Man unterscheidet in verschiedene Entstehungsarten von Bläue. Bei einem Befall bei Gartenmöbeln oder Holz-Geländern ist von der Anstrichbläue (tertiäre Bläue) auszugehen. Trockenes, bisher durch Lasur oder Imprägnierung geschütztes Holz zieht durch Schadstellen im Schutzbelag wieder Feuchtigkeit, an denen sich Pilze ansiedeln können.
Bereits befallenem Holz, das nachlackiert wurde, können Bläuepilze weiterhin gefährlich werden. Ihre sich im Splintholz entwickelnden Fruchtkörper können auch im Nachhinein die Schutzschicht wieder brüchig werden lassen, indem sie sich durch ihr Wachstum den nötigen Platz schaffen. Es ist daher sinnvoll, Gartenmöbel aus Nadelholz zu erwerben, die bereits imprägniert oder anderweitig geschützt sind.
Fichte
Die Fichte ist die häufigste Nadelbaumart in Europa, außerdem kommt sie, wie auch die Kiefer, in Nordamerika vor. Sie wächst schnell heran, was sie zu einem günstigen Rohstoff macht. Das Splintholz der Fichte weist eine gelblich-weißliche Färbung auf, während das Kernholz eher gelb-bräunlich erscheint. Unter Lichteinstrahlung dunkelt es stark nach.
Das schnelle Wachstum macht die Fichte relativ weich und elastisch, sodass sie sich gut verarbeiten lässt. So wird das Holz sowohl bei der Papierherstellung verwendet als auch als Scheitholz und Holzschnitzel. Als Bauholz dient es vor allem bei Konstruktionen wie einem Dachstuhl, aber auch als Material für Geländer. Fichtenholz wird oft als Blende und Holzverkleidung eingesetzt. Außerdem ist es eines der wichtigsten Bauhölzer für Spanplatten, Leimhölzer oder Sperrholz. Bei Streichinstrumenten ist häufig die Resonanzdecke aus dem Holz der Fichte. Gründe dafür mögen die gleichmäßige Anordnung der Jahresringe sowie, wie schon erwähnt, die Elastizität des Holzes sein.
Die Fichte ist als Klangholz und für den Innenbereich bekannt. Für Aufgaben im Außenbereich sollten Sie das Holz durch Imprägnierung und Lasur schützen. Die Fichte zieht wie die Kiefer schnell Feuchtigkeit, sodass Bläue und Schimmelgefahr ohne Schutz kaum abzuwenden sind.
Fichte geeignet für den Außenbereich? Dauerhaftigkeitsklasse 4 (wenig dauerhaft), pflegeintensiv
Kiefer
Die heimische Kiefer bietet eines der günstigsten Bauhölzer, die es in Mitteleuropa gibt. Sie ist etwas schwerer als eine Fichte. Druck- und Zugfestigkeit sind rund 20 Prozent besser als bei einer Fichte. Ebenso wie die Fichte wächst die Kiefer schnell heran und wird nicht nur als Baumaterial, sondern auch für Pellets und Scheitholz für Kamin- und Pelletofen verwendet.
Gartenbesitzer wählen diese Nadelholzart gern für ihr selbst gebautes Gartenhaus aus und auch sonst gibt es kaum einen Bereich, in dem Kiefern nicht vorkommen. Sie finden sie im Innenbereich, im Außenbereich oder als Balken oder Leisten. Die Farbe des Splintholzes unterscheidet sich deutlich vom Kernholz. Während das Splintholz eher gelb-weißlich ist, prägt das Kernholz eine markante rötliche Färbung. Das Holz der Kiefer kann bei Lichteinfluss bis zu einem rotbraunen Ton abdunkeln. Harzkanäle sind gut sichtbar, da die Kiefer zu den harzreichen Bäumen zählt.
Für Pilze wie Bläue oder Schimmel ist das Splintholz der Kiefer besonders anfällig, während das Kernholz sogar über einen gewissen Schutz vor Schädlingen verfügt. Im Außenbereich eignet sich daher das Kernholz am besten als Baumaterial. Da die Kiefer in Nordeuropa aufgrund der härteren Bedingungen wesentlich langsamer wächst, ist sie in ihrer Struktur stabiler als ihre schnellwachsende Version hier in Mitteleuropa. Hersteller von Holzsaunen, Gartenhäusern oder Gartenmöbeln aus Kiefer bevorzugen daher die nordische Kiefer.
Lange haltbar wird das Holz der Kiefer wie auch der Fichte mit einer Kesseldruckimprägnierung (kdi). Auch offenporige Holzlasuren sorgen für Schutz.
Kiefer geeignet für den Außenbereich? Dauerhaftigkeitsklasse 3 – 4 (mäßig dauerhaft bis wenig dauerhaft)
Lärche
Die Lärche ist eines der besten und härtesten Bauhölzer in unseren Breitengraden. Sie ist schwerer als eine Kiefer und besitzt etwas mehr Druckfestigkeit und Zugfestigkeit. Eine gelblich bis rötliche Färbung prägen die Lärche. Besonders hervorstechend ist ihre Wetterfestigkeit. Diese reicht so weit, dass ihr Holz im Bootsbau, aber auch im Brückenbau eingesetzt wird. Das Holz ist stark und stabil und eignet sich daher als tragende Baukomponente ebenso wie für Garten- oder Parkmöbel. Gegen Fressfeinde hat sie eine natürliche Abwehr entwickelt.
Das Holz ist teurer als das der Kiefer oder Fichte. Findige Tüftler nutzen daher eine Holzverkleidung aus Lärche als dekorativen Wetterschutz für ihr Gartenhaus, das aus der heimischen Fichte oder Kiefer besteht.
Obgleich die Lärche zu den Kiefern zählt, ist sie die einzige heimische Nadelbaumart, die ihre Nadeln im Spätherbst abwirft. Wie auch die Laubbäume trägt sie im Frühling Grün und im Herbst Goldbraun. Ihre breiten Jahrringe geben ihr eine markante, gut sichtbare Maserung und im Längsschnitt eine ebenso deutliche Fladerung.
Für den Terrassenbau wird gern die sibirische Lärche verwendet. Sie wächst in unwirtlichen Gegenden und unter harschen Wetterbedingungen auf. Aus diesem Grunde sind ihre Jahrringe eng und ihr Holz härter und formstabiler als bei einer heimischen Lärche. Gerade für Terrassendielen, aber auch für Holzverkleidungen ist sie daher empfehlenswert. Lärche neigt unbehandelt zum Splittern.
Lärche geeignet für den Außenbereich? Dauerhaftigkeitsklasse 3 – 4 (mäßig dauerhaft bis wenig dauerhaft), natürlicher Schutz gegen Fressfeinde
Douglasie
Die Douglasie kommt vor allem in Asien und Nordamerika vor. Auch in Europa wird sie wieder seit dem 19. Jahrhundert als Nutzholz aufgeforstet.
Sie ähnelt stark einer Lärche, wobei ihr Holz eine gleichmäßigere rötlich-rosafarbene Färbung aufweist als die Lärche. Die Douglasie ist schwerer als die Kiefer und etwas leichter als die Lärche. Dafür ist die Druckfestigkeit und somit die Stabilität der Douglasie höher als bei einer Lärche. Wie auch die Lärche zählt die Douglasie zu den Kiefergewächsen. Das Holz wird im Innen- und auch im Außenbau verwendet, wobei es ähnliche Anwendungsgebiete hat wie die Lärche.
Die Douglasie ist im Allgemeinen anfälliger für Bläue und Schimmel als eine Lärche – unter anderem mag dies daran liegen, dass sie einen höheren Anteil an Splintholz aufweist. Eine Imprägnierung oder schützende Lasur sind daher ratsam.
Douglasie geeignet für den Außenbereich? Dauerhaftigkeitsklasse 3 – 4 (mäßig dauerhaft bis wenig dauerhaft), formstabiler als eine Lärche
Laubholz
Laubhölzer sind weniger gefährdet für Bläue und Schimmel als Nadelbäume. Sie haben oftmals eine höhere Druckfestigkeit (sind stabiler) und eine höhere Rohdichte (sind also schwerer). Viele der Laubbäume sind Kernholzbäume, das heißt, sie verfügen über wenig Splintholz. Für die Möbelindustrie bedeutet dies, dass das Holz vollnutzbar ist. Obgleich sie gern in der Möbelherstellung eingesetzt werden, gibt es auch Bestrebungen, sie als Träger in Gebäuden zuungunsten der Nadelhölzer einzutauschen. Laubbäume gehören zu den Harthölzern. Eine Schutzlasur oder tiefgehende Imprägnierung erscheint aber auch bei Laubhölzern angebracht.
Aufgrund der hohen Schädlingsanfälligkeit und Fäulnisgefahr ist Obstbaumholz grundsätzlich nicht für den Außenbereich zu empfehlen.
Teak
Der Teakbaum ist in Asien beheimatet und zählt zu den wichtigsten Tropenhölzern u.a. für Möbelbau im Außenbereich. Teak hat eine natürliche Resistenz gegen Insekten (Tectol) und Pilze (Tectochinon) entwickelt. Außerdem verfügt es über hohe Säureresistenz. Sein starker Kautschukgehalt lässt die Oberfläche leicht ölig wirken. Das Teakholz ist eines der wenigen Holzarten, die auch ohne Behandlung lange haltbar sind. Unbehandelt wird das Holz mit der Zeit grau. Seine natürliche Färbung ist mittelbraun bis goldbraun, die Maserung deutlich und lebhaft.
So widerstandsfähig das Holz ist, so vielfältig sind seine Anwendungsbereiche. Aus Teakholz werden Terrassendielen, Fußbodenbeläge sowie Balkon- und Gartenmöbel hergestellt. Auch im Bootsbau wird das Tropenholz eingesetzt. Darüber hinaus eignet es sich als Konstruktionsholz, für Fenster- und Türrahmen.
Teak geeignet für den Außenbereich? Dauerhaftigkeitsklasse 1 (sehr dauerhaft), natürlicher Schutz gegen Fressfeinde
Eukalyptus
Der in Australien natürlich wachsende und größtenteils heute auf Plantagen herangezogene Tropenbaum gehört neben Teak zum Exportschlager in Europa. Mit ein wenig Ölpflege ist dieses Hartholz lange haltbar. Eukalyptus wächst schnell und gehört somit zu einer relativ preisgünstigen Klasse. Dabei ist zu bedenken, dass es gerade bei diesem Holz große Qualitätsunterschiede gibt. Für den Außenbereich eignet sich der schwere Rote Eukalyptus (auch bekannt unter seinem botanischen Fachbegriff: Eucalyptus camadulensis und unter Red Gum). Dem rötlichen Erscheinungsbild hat er seinen Namen zu verdanken. Eukalyptus ist gut geschützt vor Schädlingen und sehr stabil, jedoch anfällig für Wasser und UV-Strahlung. Durch Feuchtigkeit kann das Holz schnell aufweichen. UV-Strahlung macht das Holz spröde und anfällig. Bei Regen und starker Sonneneinstrahlung sollten Sie Ihre Gartenmöbel aus Eukalyptus lieber durch eine Plane schützen oder im Gartenhaus unterstellen.
Eukalyptus geeignet für den Außenbereich? Red Gum erreicht Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft), vor Nässe zu schützen
Robinie
Wenn von Akazienholz die Rede ist, ist meistens das Holz der Robinie gemeint. Im Gegensatz zu Akazien können Robinien mitteleuropäische Winter überstehen. Akazien, beheimatet in Australien und Afrika, lassen sich dagegen in Mittel- und Nordeuropa fast ausschließlich in Tropenhäusern sehen, wo sie der Kälte nicht ausgeliefert sind.
Die Robinie kommt ursprünglich aus Amerika und hat sich inzwischen in Europa sehr gut eingelebt. Dass die Robinie als Akazie bezeichnet wird, ist auf die Ähnlichkeit zurückzuführen. Beide haben gefiederte Blätter (ähnlich dem Gold- oder Silberregen) und Hülsenfrüchte. Auch der landläufige Name „Falsche Akazie“ (Robinia pseudoacacia) dürfte seinen Teil zur Verwechslung beigetragen haben. Letztendlich ist für die Holzverarbeitung die Robinie interessant. Robinienholz hat weiß-gelbliches Splintholz, das sehr schmal ausgeprägt ist und sich im Alter weiter zurückbildet. Das Kernholz hat einen hellbraunen Ton und dunkelt unter Lichteinfluss ins Goldbraune ab. Robinienholz ist sehr widerstandsfähig und hat wie das Teakholz eine natürliche Resistenz gegen Insekten und Pilze. Aufgrund des höheren Säuregehaltes sollten bei der Montage nur Schrauben und dergleichen aus Edelstahl verwendet werden. So können unschöne Verfärbungen und Korrosion vermieden werden.
In der Holzbearbeitung ist von großer Bedeutung, wie alt die Robinie bei der Bearbeitung ist bzw. wie viele Jahresringe sie ausgebildet hat. Bis zu den ersten 7 bis 15 Jahresringen ist das Holz in Bezug auf Dauerhaftigkeit eher der Fichte gleichzusetzen. Erst das markferne, Kernholz (15 und mehr Jahresringe) kann in der Dauerhaftigkeit mit dem Teakholz verglichen werden. Bei den marknahen Jahresringen spricht man auch von juvenil, bei den markfernen von adult.
Robinie geeignet für den Außenbereich? Adultes Kernholz (mehr als 15 Jahresringe) eingestuft in Dauerhaftigkeitsklasse 1 (sehr dauerhaft)
Bangkirai (Bankirai)
Wer Bangkirai als Möbelstück verwenden möchte, sollte wissen, dass dieser Begriff sehr ausschweifend genutzt wird. Bangkirai gehört zur Unterklasse von Shorea, die dieselbe Bezeichnung trägt (Shorea). Je nach Herkunftsgebiet ist Shorea als Holz mal mehr oder mal weniger gut. Ihnen gleich ist ihre natürliche Abwehr gegen Fressfeinde und Pilze. Shoera entstammen den Regenwäldern in Südasien/Südostasien. Aufgrund der großen Nachfrage werden die Tropenbäume auch auf Plantagen angebaut, zum Beispiel auf den Philippinen, in Kambodscha oder Myanmar. Vor allem in Indonesien findet sich die Bezeichnung Bangkirai.
Das Kernholz des Tropenbaumes ist gelblich und kann unter Lichteinstrahlung bis ins Olivbraune nachdunkeln. In den Ursprungsländern wird es im Brücken- oder Schiffsbau und auch beim Anlegen von Wasserleitungen verwendet. Da ihm Erdkontakt weit weniger ausmacht als anderen Nadel- oder Laubbäumen findet es sich auch im Bodenbau und im Schienenbau wieder.
Das Holz ist sehr hart und formstabil. Möchten Sie einen Nagel oder ein Verbindungsstück anbringen, empfiehlt es sich, die betreffende Stelle vorzubohren. Die natürlichen Abwehrstoffe gegen Insekten und Pilze reagieren mit eisenhaltigen Metallen und es entstehen durch Korrosion schwarze Flecken. Sie sollten daher nach Möglichkeit Schrauben, Scharniere etc. aus Edelstahl bzw. aus rostfreiem Material verwenden. Eine regelmäßige Ölung erhält die Farbe. Die Nutzungsdauer kann bis zu 25 Jahre betragen.
Für den Garten oder Balkon ist Bangkirai interessant als Holz für Gartenmöbel oder für die Terrasse, mit oder ohne Terrassenüberdachung.
Bangkirai geeignet für den Außenbereich? Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft), Schutz gegen Fressfeinde
Iroko
Iroko kommt aus Afrika und ist besonders in den tropischen Regenwäldern, aber auch in Savannenwäldern zuhause. Das Kernholz ist gelb und dunkelt unter Lichteinfluss ins Goldbraune nach. Das Tropenholz ist auch unter der Bezeichnung Kambala bekannt. Es gehört zu den am häufigsten anzutreffenden Bäumen in Afrika.
Iroko ist wie auch Teak oder Bangkirai geschützt vor Pilzbefall. Die Pflanzenstoffe, die für den Schutz sorgen, reagieren auf Metall, verwenden Sie daher auch hier Edelstahl für Schrauben und Beschläge.
Iroko wird als Alternative für das Tropenholz Teak oder für das heimische Holz Eiche gesehen. Es findet also sowohl beim Terrassenbau als auch bei der Gartenmöbelherstellung Verwendung.
Iroko/Kambala geeignet für den Außenbereich? Dauerhaftigkeitsklasse 1 – 2 (dauerhaft bis sehr dauerhaft), Schutz gegen Fressfeinde
Eiche
Die Eiche kommt in Europa sowie Nord- und Mittelamerika vor. Sie zählt in Europa zu den robustesten Harthölzern. Aufgrund ihrer natürlichen Abwehr gegen Insekten und Pilze ist ihr Holz dauerhaft nutzbar und wird vielfältig verwendet. Für die Holzverarbeitung wird das braun-gelbliche Kernholz genutzt. Charakteristisch für Eichenholz ist seine deutliche Jahresringe-Erkennung. Im Längsschnitt (Jahrringe durchschnitten) entsteht daher eine auffällige Fladerung. Ob als Konstruktionsholz oder in der Möbelindustrie, Eiche begegnet Ihnen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
Da Eichenholz zu starken Schwankungen (Quell/Schwund) neigt, können sich während des Trocknens Risse bilden. Außerdem kann sich in bewitterten Bereichen (Terrasse ohne Überdachung) die Oberfläche spröder werden, sodass es vereinzelt zu Splitterbildung kommt. Für die Terrasse ist Eichenholz in behandeltem Zustand dennoch eine gern genutzte Wahl. Als Gartenmöbel-Holz ist es zu empfehlen. Möchten Sie Ihr Eichenholz beschlagen oder mit Schrauben und Nägeln versehen, verwenden Sie Edelstahl, um eine Korrosion in Verbindung mit den Gerbstoffen (pflanzlichen Schutzstoffen) zu verhindern. Diese sind bei der Eiche stark ausgeprägt. Im Mittelalter wurde Eichengerbsaft oft zum Bearbeiten von Leder verwendet..
Eiche geeignet für den Außenbereich? Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft), Schutz gegen Fressfeinde
Bambus – das stabile Gras als Bodenbelag und für Gartenmöbel
Obgleich Bambus zu den Gräsern und nicht zu den Bäumen zählt, werden seine Halme oft als Holz-Alternative verarbeitet. Im Innenbereich sieht man Bambus an Fenstern und auf Tischen als Bambusmatten, als Bodenbelag oder als Möbelstück. Auch im Außenbereich gibt es einen Trend hin zu Bambusterrassen und Gartenmöbeln aus Bambus. Bambus ist ein sehr haltbarer und formstabiler Werkstoff. Hinzu kommt, dass Bambus geerntet und nicht abgeholzt wird. Bambus wächst schnell nach, kann auf Plantagen angebaut werden und das Ernten hinterlässt keinen Kahlschlag. Als Werkstoff ist er härter als zum Beispiel Fichte.
Sie sollten jedoch bedenken, dass Bambus sehr schmal ist. Für Terrassendielen wird er gehäckselt und anschließend zu Platten geformt und geleimt. Die einzelnen Bambusdielen sind daher nur so gut wie der Leim, der sie zusammenhält.
Bambusrohr ist im neuen Zustand relativ wasserabweisend. Durch die Nutzung und die UV-Strahlung im Zusammenhang mit Regenguss verliert diese Eigenschaft jedoch schnell ihre Kraft. Der Werkstoff wird nach dem Trocknen brüchig, die Oberfläche nutzt sich ab und so geht auch der natürliche Schutz verloren. Für Gartenmöbel ist daher Klarlack als Schutzschicht empfehlenswert. Um den Bambus am Austrocknen zu hindern, sollten Sie an besonders heißen und trockenen Tagen Ihre Bambus-Gartenmöbel mit einem feuchten Tuch abwischen.
Bambus geeignet für den Außenbereich? Sachgemäß hergestellte Bambus-Terrassendielen sind witterungsbeständig, Gartenmöbel mit Klarlack lange haltbar
Terrasse und Gartenmöbel aus Buche oder Esche?
Buche, insbesondere die Kernbuche, mit ihrer stark variierenden dunkleren Maserung, ist als Möbelstück gern gesehen. Im Garten als Terrassenbelag oder als Holz für Gartenmöbel ist sie dagegen aufgrund ihrer starken Witterungsanfälligkeit eher schwer vorstellbar. Technische Methoden machen die Buche oder die Esche aber auch für den Außenbereich nutzbar. In den letzten fünf bis zehn Jahren wird sogenanntes Thermoholz entwickelt und angeboten. Ein spezielles Dämpfen reduziert den Feuchtigkeitsgehalt des Holzes nachhaltig, wandelt den Nährstoffgehalt durch Kristallisation um und macht das Holz für Pilze und Insekten uninteressant. Angeboten wird dieses Holz mit dem Prädikat „Thermo“. So finden Sie bei Herstellern zum Beispiel die Thermoeiche oder Thermoesche.
Thermoholz geeignet für den Außenbereich? Durch Dämpfen wird Feuchtigkeit entzogen, Fressfeinde finden keinen Nährboden
Recyclingholz
Rustikal und markant ist ein Gartenmöbelstück aus Recyclingholz. Tisch, Stuhl, Bank oder Liege bestehen aus wiederverwendeten Bohlen, die in ihrem ersten Leben in den unterschiedlichsten Bereichen zu finden waren. Die Bohlen bestehen aus einem Holz, das bereits für ihren ehemaligen Einsatzbereich witterungsbeständig sein musste, zum Beispiel Fischerboot oder Gerüstbau. Unter aufwendigen Methoden wurden die Bohlen für ihre neue Aufgabe recycelt und zu wetterfesten Gartenmöbeln verarbeitet.
Möbel aus Recyclingholz sind immer ein Unikat, da das Holz entsprechende Alters- und Gebrauchsspuren aufweist, die jedoch nicht konstruktionsschädigend sind. Für Vintage-Anhänger könnten diese Möbelstücke zum Beispiel interessant sein.
Informationen zu Dauerhaftigkeitsklassen
Die Klassifizierung beruht auf der Einteilung der Holzartcn nach DIN EN 350-2, deren Grundlage Resistenzstudien sind. Über mehrere Jahre wurden Holzarten mit Erdbodenkontakt hinsichtlich Pilzbefall, Insektenbefall und Witterungsbeständigkeit beobachtet und die Veränderungen dokumentiert. Die Dauerhaftigkeitsklassen dieser DIN sortieren die Holzarten nach ihrer natürliche Resistenz gegen holzzerstörende Organismen (Pilze, Insekten).
Es sei noch erwähnt, dass die Klassen nur über das Kernholz etwas aussagen. Das nährstoffreiche, weiche und anfällige Splintholz wird generell in die niedrigste Klasse (Dauerhaftigkeitsklasse 5, nicht dauerhaft) eingestuft. Mehr darüber finden Sie zum Beispiel im Wikipedia-Eintrag Holzschutz.
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