Wenn es draußen kalt ist, kann sich glücklich schätzen, wer einen Ofen sein Eigen nennt. Damit das Feuer nicht erlischt, muss häufig(er) Holz nachgelegt werden. Solange man daheim ist, kann dies zwar lästig sein, doch stellt es noch kein größeres Problem dar. Anders sieht es aus, wenn man tagsüber länger unterwegs ist, oder auch im Nachtbetrieb, denn dann kann man nicht regelmäßig Holz nachlegen. In solchen Situationen kommen alternative Brennstoffe ins Spiel.
Ofen aus? Das muss nicht sein!
Viele Ofen-Besitzer werden diese Situation kennen: Man geht tagsüber länger aus dem Haus, legt vor dem Weggehen zwar noch ordentlich nach, doch nach der Rückkehr ist der Ofen aus und das Haus kalt. Wenn man von draußen kommt und sich eigentlich auf den wärmenden Ofen gefreut hat, kann es frustrierend sein, statt einem knisternden Feuer nur noch Asche vorzufinden. Doch soweit muss es nicht kommen, die Problematik lässt sich durch den Einsatz von Briketts einfach lösen.
Dürfen wir vorstellen: Das Brikett
Briketts entstehen durch den Vorgang der Brikettierung. Dabei wird (zerkleinertes) Rohmaterial in einer Brikettierpresse unter Druck in die gewünschte Form gebracht. Heutzutage gibt es Briketts aus verschiedenen Materialien. So sind auf dem Markt Kohlebriketts aus Stein- oder Braunkohle, Holzbriketts (Weichholz- und Hartholzbriketts), aber auch Briketts aus Baumwolle, Biomasse, Stroh und Papier erhältlich. Am häufigsten werden in den Haushalten Kohle- und Holzbriketts eingesetzt, deshalb legen wir in diesem Beitrag den Fokus auf diese beiden Brennstoffe.
Der Ursprung des Briketts geht bis in die Zeit der Industrialisierung zurück. Durch die industrielle Revolution und die wachsende Bevölkerungszahl stieg auch der Bedarf an Energie stark an. Dem deutschen Eisenbahningenieur Karl Exter kam die Idee, mit Hilfe einer Ziegelstein-Presse Torf zu einem kompakten Brennstoff zusammenzupressen und für den Betrieb von Lokomotiven zu verwenden. Durch die starke Verdichtung wies der Rohstoff eine deutlich höhere Energieleistung auf als im „Rohzustand“. Nur wenige Jahre später wurde das Konzept erstmals auf Braunkohle übertragen und die ersten Braunkohlebriketts hergestellt. Im 20. Jahrhundert entwickelten sich dann auch das Brikett aus Holz. Holzbriketts bestehen aus (naturbelassenen) Holzresten. Der hohe Druck, dem das Holz bei der Brikett-Herstellung ausgesetzt ist, lässt das Lignin (im Holz enthaltenes Bindemittel) schmelzen und führt dazu, dass sich Sägemehl und Holzspäne miteinander verbinden und ein stabiles Brikett bilden.
Vorteile des Briketts
Vergleicht man Holzbriketts mit „normalem“ Brennholz, finden sich viele Argumente, die für die Verwendung der Briketts sprechen. Da diese aus Holzresten hergestellt werden, müssen für die Produktion nicht extra Bäume gefällt werden, was sie im Vergleich zum Scheitholz deutlich umweltfreundlicher macht. Dank ihrer Form lassen sie sich außerdem einfach stapeln und platzsparend aufbewahren. Bei richtiger Lagerung haben Briketts kein „Verfallsdatum“ und sind unbegrenzt haltbar, ohne dabei an Qualität einzubüßen. Wichtig ist eine trockene Verwahrung, denn Feuchtigkeit würde die Briketts aufquellen lassen. Um Pilzbefall vorzubeugen, ist eine regelmäßige Luftzufuhr wichtig. Holzbriketts zeichnen sich weiter durch eine lange Brenndauer und ein gleichmäßiges Brennverhalten aus. Sie sind in jeder Hinsicht eine „saubere Sache“. Denn Verschmutzungen und Ungeziefer, die beim „normalen Brennholz“ meist nicht ausbleiben, entfallen hier. Neben der sauberen Lagerung hinterlassen sie auch nach der Verbrennung weniger Asche. Aus Gründen der Sicherheit sollte jedoch bedacht werden, dass (größere Mengen) Holzbriketts ein gewisses Risiko mit sich bringen. Denn im Brandfall kann ein hoher Brikett-Bestand schwerwiegende Folgen haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich um das Thema Brandschutz Gedanken zu machen. Darüber hinaus müssen auch die gesetzlichen Vorschriften der entsprechenden Brandschutzverordnungen eingehalten werden.
Auch das Kohlebrikett bringt für den Ofenbesitzer viele Vorteile. Es verfügt über einen hohen Heizwert und kann daher vor allem mit seiner Effizienz punkten. Denn mit Kohlebriketts kann bis zu sechs Mal (!) länger geheizt werden als mit herkömmlichem Brennholz. Das heißt logischerweise auch, dass seltener nachgelegt werden muss, was sich letztendlich auch im Geldbeutel positiv bemerkbar macht. Ebenso wie die Briketts aus Holz lassen sich Kohlebriketts platzsparend lagern. Der Lagerort sollte trocken und gut belüftet sein. Da Kohlebriketts leicht entflammbar sind, sollten sie jedoch nicht in der Nähe des Ofens aufbewahrt werden. Und auch bei den Kohlebriketts gilt: Gerade bei größeren Vorräten gilt es, gesetzliche Brandschutzverordnungen einzuhalten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
Die praktische Anwendung
Das Heizen mit (Kohle-)Briketts kommt grundsätzlich für alle geschlossenen Feuerstätten in Frage. Aufgrund der starken Verdichtung der Briketts haben diese einen erhöhten Luftbedarf. Die Luft muss von unten zugeführt werden. Daher muss die Feuerstelle auch über einen Brennrost im Boden verfügen. Eine weitere Voraussetzung ist ein Aschekasten. Da beim Verbrennen von Briketts große Hitze entsteht, ist es jedoch wichtig, sich vorab darüber zu informieren, ob der eigene Ofen dafür geeignet ist.
Wenn Sie mit Kohle- oder Holzbriketts heizen wollen, feuern Sie zunächst den Ofen ganz normal mit Holz an. Wenn das Holz gut brennt, wird die Luftzufuhr reduziert. Mit der Zeit bildet sich ein Glutbett, auf welches schließlich drei bis vier Briketts (mit einem kleinen Abstand dazwischen) gelegt werden. Die Luftzufuhr wird voll geöffnet, bis die Briketts brennen, dann wird sie wieder reduziert. Nun können Sie für die nächsten Stunden die mollige Wärme genießen. Falls zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachlegt werden soll, schüren Sie zunächst das Glutbett neu an. Im Anschluss legen Sie Holz und Briketts ein und lassen diese unter starker Luftzufuhr entfachen. Zu guter Letzt wird die Luftzufuhr wieder herunterreguliert. So steht einer langanhaltenden Wärme – auch wenn Sie außer Haus sind – nichts im Weg.
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