Um das Auskühlen eines Raumes oder platzende Wasserrohre zu verhindern, werden Frostschutzwächter eingesetzt. Insekten und Pflanzen schützen sich mit eigenen Frostschutzmitteln und auch das rechtzeitige Abpumpen von Wasser kann Frostschäden verhindern. Welche Methoden es gibt und wie sie funktionieren, verrät Ihnen dieser Beitrag.
Drei Methoden, sich vor Frost und Frostschäden zu schützen
Hauptsächlich werden Frostschutzmittel und -methoden dazu verwendet, Flüssigkeiten am Gefrieren zu hindern. Da sich eine Flüssigkeit wie Wasser bei Kälte ausdehnt, können dort, wo sie sich befindet, Spannungen entstehen. Wasserleitungen und Heizungsrohre könnten beispielsweise von innen heraus beschädigt werden und im schlimmsten Fall platzen.
Um solche Szenarien zu verhindern, wird mindestens eine der drei Maßnahmen ergriffen:
- Geräte und Rohre werden entleert
- dem Wasser oder der Flüssigkeit wird Frostschutzmittel hinzugefügt
- Geräte und Rohre werden beheizt
Die Aufgabe solcher Maßnahmen besteht darin, den Gefrierpunkt von Flüssigkeiten hinauszuzögern. Dabei soll die sogenannte Kristallisation verhindert werden, die letztendlich die Ausdehnung bewirkt.
Rechtzeitig abpumpen
Rohre und Gerätschaften, die über den Winter keine Verwendung finden, sollten vor Frosteinbruch abgepumpt werden. Im Garten stellen Sie beispielsweise das Wasser ab und der kleine Gartenteich wird von Wasser befreit.
Frostschutzmittel
Substanzen, die als Frostschutzmittel Verwendung finden, begegnen Ihnen zum Beispiel im Kühlsystem oder im Scheibenwischertank von Fahrzeugen. Bei der Wischanlage dient es dazu, die Düsen am Einfrieren zu hindern. Darüber hinaus bietet das Mittel aber auch eine Möglichkeit, das Vereisen der Scheibe hinauszuzögern. Es empfiehlt sich daher, bevor Sie Ihren Wagen über Nacht stehen lassen, den Scheiberwischer noch einmal anzuwerfen. Durch das aufgetragene Frostschutzmittel auf der Scheibe hat es das Eis wesentlich schwerer, sich daran festzusetzen. Hat es Ihr Auto doch einmal erwischt, hilft vor dem Kratzen ein Enteisungsspray. Dieses Spray enthält wesentlich mehr Frostschutzmittel als die Flüssigkeit in der Wischanlage. Scheibe besprühen – und anschließend lässt sich das Scheibeneis leichter entfernen.
Im Übrigen können auch viele Insektenarten und winterharte Pflanzen eigene Frostschutzmittel produzieren. Damit tragen sie Sorge, dass die Flüssigkeit in ihren Zellen nicht gefriert. Typische Bio-Frostschutzmittel sind zum Beispiel Glycerin, Glucose oder Sorbit.
Als eines der wenigen Säugetiere kann auch das Rentier auf ein Frostschutzmittel zurückgreifen. Dieses nehmen sie durch die Nahrungsaufnahme ins Blut auf: Sie fressen dazu winterhartes Moos.
Frostschutzwächter
Eine weitere Maßnahme, Eis zu vermeiden, besteht darin, die Flüssigkeit gar nicht erst auf ein Gefahrenniveau abkühlen zu lassen. Tiere behelfen sich dabei mit dickem Fell, belebendem Muskelzittern und einem dichten Daunenkleid. Mehr dazu finden Sie unter Tiere im Winter. Bei Gerätschaften und Rohren muss der Mensch für kontrollierte Temperaturen sorgen. Sogenannte Frostschutzwächter kommen hier zum Einsatz.
Frostschutzwächter, oder verkürzt Frostwächter genannt, bestehen mindestens aus einem Temperaturfühler und einem Aktor. Der Aktor öffnet das Heizungsventil, wenn die Frostmarke erreicht ist. Bei der mechanischen Variante eines Frostschutzthermostats sind Fühler und Aktor identisch. Bei über Funk gesteuerten Wächtern sind Temperatursensor und Aktor getrennt.
Temperaturregler an der Heizung
Dass Ihre Heizung ein Frostschutzthermostat besitzt, erkennen Sie an dem Stern oder Eiskristall am Temperaturregler. Stellen Sie den Regler auf den Stern ein, verhindern Sie das Einfrieren des Heizkörpers. Wird eine bestimmte Temperatur im Aufstellraum unterschritten, springt die Heizung automatisch an.
Voraussetzung für das Funktionieren einer Heizung ist der Heizwasserdurchfluss, der über das Thermostat – oder besser: über das thermische Heizkörperventil – gesteuert wird. Man unterscheidet in mechanische sowie automatisch gesteuerte Thermostate.
Mechanisch
Bei den mechanischen Temperaturreglern drehen Sie den Regler manuell auf eine bestimmte Zahl, deren Einstellung eine entsprechende Umgebungstemperatur erzeugen soll. Ist diese erreicht, drehen Sie den Regler wieder herunter. Drehen Sie den Regler nach links, öffnet sich das Ventil. Drehen Sie den Regler nach links, schließt sich das Ventil. Verantwortlich für das Schließen und Öffnen ist – vereinfacht gesagt – ein Wellrohr, das die mechanische Funktion ermöglicht. Dehnt es sich aus, wird das Ventil geschlossen. Zieht es sich zurück, öffnet es das Ventil. Das Wellrohr fungiert daher als Temperaturfühler.
Hinweis: Das Einhalten der Frostmarke schützt den betroffenen Heizkörper. Um zugleich die Heizrohre zu schützen, wäre zum Beispiel ein Frostschutzmittel für Heizsysteme empfehlenswert. Dieses eignet sich auch für Heizungen, die über den Winter nicht in Betrieb sind.
Automatisch
Automatisch geregelte Thermostatventile verfügen anstelle des Wellrohres über einen Motor mit Temperaturfühler. Ab einer zuvor eingestellten Temperatur aktiviert der Temperaturfühler den Motor, der das Ventil schließt oder öffnet.
Funk
Automatisch betriebene Thermostate können, mit Batterien betrieben, direkt auf dem Ventil sitzen. In den meisten Fällen jedoch handelt es sich dabei um Funkregler. Hier ist die Besonderheit, dass Motor und Temperaturfühler mit einer Steuereinheit verbunden sind. Sie regeln die Temperatur extern durch eine drahtlose Verbindung zwischen Temperatursensor und Motor.
Heizungen als Temperaturwächter
Anstelle des einzelnen Temperaturreglers an Heizungen werden auch Heizlüfter oder Heizgebläse als sogenannte Begleitheizungen bereitgestellt. Diese Heizungen stehen permanent auf der Frostmarke, ohne dass sie zum regulären Beheizen eines Raumes Verwendung finden. Vielmehr dienen sie dazu, bestimmte Objekte im Raum am Erreichen des Gefrierpunktes zu hindern bzw. die Einhaltung einer bestimmten Umgebungstemperatur zu bewachen.
Temperaturwächter werden in Räumen aufgestellt und wirken konvektiv, indem sie die Umgebungsluft erwärmen.
Rohrbegleitheizung
Weitere konvektiven Heizgeräte sind zum Beispiel Rohrbegleitheizungen bzw. Rohrbegleitheizbänder. Sie erwärmen keinen Raum, sondern werden direkt an oder in Rohren angebracht und über ein Thermostat gesteuert. Rohr- und Heizbänder führen oft durch Tunnel aus Aluminiumfolie oder Dämmstoff, um dem Wärmeabfall auch auf diese Weise entgegenzuwirken.
Anwendungsgebiete
Temperatur- und Frostschutzwächter haben zahlreiche Aufgaben im privaten wie industriellen Bereich. Sie sind überall dort anzutreffen, wo die zu schützenden Objekte selten besucht werden, sehr sensibel auf Temperaturschwankungen reagieren oder in den Räumen keine festinstallierten Heizungen vorgesehen sind.
Das Gäste-WC, die Werkstatt, der Keller oder auch eine Garage sind Räume im und am Haus, die in der Regel ohne reguläre Heizungen auskommen müssen. Hier können Frostwächter das Auskühlen der Räume und das Einfrieren der in ihnen befindlichen Rohre verhindern.
Im Gewächshaus bekommen Pflanzen mit einem Frostwächter ausreichend geregelte Wärme, damit sie nicht erfrieren. Geeignete Wächter sind standortungebunden, das heißt, sie sind Standgeräte und gas- oder ölbetrieben.
Die Einstellung der Forstmarke sowie spezielle Rohrbegleitheizbänder können die Flüssigkeiten in den Rohren am Erfrieren hindern und im schlimmsten Falle einer Frostsprengung vorbeugen.
Darüber hinaus finden Rohrbegleitheizbänder zum Beheizen von weiteren Kanälen wie zum Beispiel als Dachrinnenheizung Verwendung.
Im industriellen Bereich werden Heizungen als Frostwächter eingesetzt, damit beispielsweise motorbetriebene Anlagen funktionstüchtig bleiben. So könnte mit einem gesteuerten Heizgebläse verhindert werden, dass das Motoröl und andere Flüssigkeiten einfrieren, die ohne Frostschutzmittel verwendet werden.
Verwendung
Frostwächter können eine große Hilfe sein, wenn sie ordnungsgemäß eingesetzt werden. Dazu folgen nun einige Hinweise zur Verwendung.
Ausschaltfunktion (Timer)
Bisher war die Rede davon, dass Frostwächter sich bei einer bestimmten Temperatur einschalten. Doch sollte sich der Wächter auch automatisch wieder ausschalten lassen. Diese Funktion ermöglicht der Timer oder eine automatische Regulierung. Bei erhöhter Raumtemperatur schaltet sich der Frostwächter ab. Genauer lässt sich diese Zeit mit einem Timer steuern. Sie können zum Beispiel die Aktivzeit auf 15 Minuten stellen. Dann erwärmt das Gerät in diesem Zeitrahmen den Raum und schaltet sich danach ab, bis wieder die Forstmarke erreicht wird.
Die meisten Frostwächter aktivieren sich bei 5 bis 6°C.
Offen stehen lassen / Überhitzung vermeiden
Temperaturregler reagieren empfindlich auf Temperaturunterschiede, die sich entsprechend auf das Heizverhalten auswirken. Außerdem können zugedeckte Heizkörper leicht überhitzen. Sie sollten Ihren Wächter daher offen stehen lassen. Möbel oder ähnliches sollten nicht in unmittelbarer Nähe stehen. Außerdem sollte kein Gegenstand den Regler bzw. die Heizung bedecken.
Einige Hersteller haben für diese Situation eine Sicherheitseinstellung integriert: Liegt etwas auf dem Frostwächter, schaltet er sich ab. Andere dieser Geräte werden ab einer bestimmten Temperatur automatisch abgeschaltet. Bei beiden Varianten handelt es sich um die Zusatzfunktion Überhitzungsschutz.
Raumgröße berücksichtigen
Frostwächter ebenso wie andere Heizgeräte können nur so gut sein, wie die Eigenschaften des Aufstellraumes ihnen bieten. Ist es besonders zugig, sollten Sie einen kraftvolleren Wächter einplanen. Bei einem Gäste-WC in der Wohnung kann schon ein einfacher Frostwächter ausreichend sein.
Frostwächter haben im Durchschnitt eine Leistung von mindestens 500 Watt. Damit lassen sich etwa 15 bis 20 qm Raum beheizen. Fürchten Sie allzu hohe Stromkosten, können Sie auch auf gasbetriebene Frostwächter oder einen Ölradiator mit Frostschutz zurückgreifen. Bedenken Sie dabei, dass Sie für eine Funk- bzw. automatische Steuereinheit Strom aus der Steckdose oder Batterien benötigen, unabhängig davon, ob Sie einen elektrischen, gasbetriebenen oder ölbetriebenen Frostschutzwächter verwenden.
Kommentar hinterlassen