Feuer frei: Grilltrends im Sommer 2022

Smoker, Plancha und Kamado – Abwechslung beim Barbecue

Ein Barbecue gehört einfach zum Sommer dazu. Leidenschaftliche Grill-Fans haben dabei deutlich mehr zur Auswahl als Kugel-, Gas- oder Edelstahlgrill. (Foto: New Africa / stock.adobe.com)

Die Sonne strahlt, die Freibäder quellen über – der Sommer hat Deutschland fest im Griff. Und was gehört zum Sommer-Feeling ganz elementar dazu? Richtig: Grillen! Aufgrund der Hitze und Trockenheit der letzten Wochen sollte man dabei freilich Vorsicht walten lassen, denn in vielen Gegenden herrscht höchste Waldbrandgefahr. Wer mit Umsicht, Rücksicht und Vorsicht arbeitet, dem gelingt aber auch unter diesen Umständen der Genuss. Hier kommen ein paar Grilltrends des Jahres 2022.

Wer Grillen liebt, der räuchert

Es dampft und qualmt. Das ist beim Smoker natürlich so gewollt. Durch das schonende Garen beim Räuchern erhält man unheimlich zarte Grillergebnisse. Für viele Grill-Fans ist das die höchste Stufe des Barbecues. (Foto: pellephoto / stock.adobe.com)

Holzkohle, Feuer, Rost – Brutzeln. So einfach war Grillen einmal. Kann es auch immer noch sein. Für echte Liebhaber ist Grillen aber mehr. Eine Lebenseinstellung, ein Hobby, eine Wissenschaft. Und für viele ist die höchste Stufe das Smoken. Dieser Trend stammt ursprünglich aus den USA, hat aber auch hierzulande längst seine treue und wachsende Anhängerschaft. Kein Wunder, erhält man doch (bei richtiger Vorgehensweise) fantastische Ergebnisse, die wahre Geschmacksexplosionen auslösen, was Aroma und Zartheit des Grillguts angeht. Man muss etwas Zeit mitbringen, was beim Grillen aber ja ohnehin ratsam ist. Immerhin geht es um das Erlebnis, nicht darum, möglichst schnell ein Essen zuzubereiten.

Daher sind Smoker immer mehr gefragt. Da gibt es natürlich entsprechende Profi-Geräte, die rein optisch ein bisschen an eine Dampflok erinnern und sicherlich die besten Ergebnisse auf den Teller zaubern. Gerade auch weil es hier mittlerweile (digitale) Hilfsmittel gibt, die auch Einsteigern dabei helfen, Spitzenergebnisse zu erzielen. Ein Smoker ist eine langfristige Anschaffung, mindestens 1.000 Euro sollte man dafür einplanen – nach oben gibt es natürlich kaum Grenzen. Dafür hat man definitiv auch etwas zum Vorzeigen.

Smoke-Chips: Räuchern mit jedem Grill

Mit Räucherchips und Räucherboxen macht man auch den eigenen Kugel- oder Gasgrill zum Smoker. Das ist besonders für Grillmeister interessant, die sich langsam ans Räuchern herantasten möchten. (Foto: Maksim Shebeko / stock.adobe.com)

Wer nicht gleich in der Oberklasse einsteigen möchte, der kann sich auch langsam ans Räuchern herantasten. Mit dem richtigen Zubehör gelingt das Smoken nämlich auch im herkömmlichen (Kugel-)Grill. Wichtig ist, dass der Grill einen Deckel hat. Ohne funktioniert es nicht, denn irgendwo muss sich der heiße Rauch ja sammeln können. Es gibt eine breite Auswahl an Räucherchips, die man unter die Kohle bzw. die Briketts mischt, um den aromatischen Rauch zu erzeugen.

Selbst für Gasgrills gibt es sog. Räucherboxen, die ebenfalls gute Ergebnisse liefern können. Da jedes Holz einen anderen Rauch und Geschmack erzeugt, gibt es hier eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten, durch die man sich probieren kann. Die nächsten Grillabende sind also gesichert.

Keramik statt Metall: der Allrounder unter den Grills

Ein echtes Allround-Talent ist der Keramik-Grill. Dank der guten Wärmespeichereigenschaften kann man damit nicht nur Grillen, sondern auch Kochen, Räuchern und Backen. (Foto: RasaBasa / stock.adobe.com)

Statt Gas-, Kugel- oder Edelstahlgrill erfreut sich auch der Keramikgrill immer größerer Beliebtheit. Original stammt dieser aus Japan, dort Kamado genannt. Ein ovaler Holzkohlegrill aus Keramik mit Deckel. Diese Grills zeichnet vor allem aus, dass sie echte Allrounder sind. Denn nicht nur klassisches Grillgut kann darauf zubereitet werden. Auch Backen, Kochen und Räuchern ist darin problemlos möglich.

Dabei macht sich das Gerät die guten Wärmespeichereigenschaften der Keramik zu Nutze. Lässt die Hitze nach, kann man „im laufenden Betrieb“ Kohle nachfüllen. Die Wärme steuert man über Lüftungsschlitze. Zudem sind die Grills extrem robust, weshalb sie sich auch bestens für Einsätze außerhalb des Sommers eignen – Stichwort Wintergrillen. Aufgrund des Materials haben die Grills ein ordentliches Gewicht. Das sollte man berücksichtigen, wenn sie auch mobil eingesetzt werden sollen.

Im Mittelpunkt des Geschehens: Feuertonne oder Schwenkgrill

Plancha nennt sich eine Grillmethode aus Spanien. Das Grillgut wird dabei auf einer heißen Eisenplatte gegart, die über offenem Feuer platziert wird, z. B. auf einer Feuertonne. (Foto: mdoelle / stock.adobe.com)

Grillen ist Geselligkeit. Warum also nicht den Grill wortwörtlich in den Mittelpunkt des Geschehens rücken. Dadurch verbindet man den Genuss des gemeinsamen Grillens direkt mit echter Lagerfeuer-Romantik. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder nutzt man den klassischen Schwenkgrill, bei dem man über einer Feuerschale das Gestell mit einem frei schwingenden Grillrost platziert. Schon während des Grillens können alle um das Feuer sitzen, auch der Grillmeister ist somit nicht allein. Und nach getaner Arbeit räumt man das Gestell einfach weg und sitzt gemeinsam am Lagerfeuer.

Die Alternative bietet eine Feuertonne mit Grillplatte. Während in der Mitte die Flammen lodern, können auf der an der Tonne befestigten oder aufgelegten Grillplatte die Speisen zubereitet werden. Diese Art des Grillens nennt sich Plancha und kommt aus Spanien. „Plancha“ heißt auf Deutsch „Eisen“ und beschreibt das Material auf dem gegrillt wird. Die Feuerplatte wird über dem offenen Feuer sehr heiß. Damit kann man das Fleisch besonders saftig zubereiten, da sich die Poren schnell verschließen. Vorteil: Um die Tonne herum können sich die Gäste versammeln und – wenn sie möchten – ihre Speisen selbst zubereiten. Das steigert den Unterhaltungsfaktor. Auch hier kann man nach dem Essen gemütlich am Feuer zusammenstehen.

Beim Grillgut folgt der Trend ganz klar dem Motto „Qualität statt Quantität“. Lieber weniger, dafür hochwertiges Grillfleisch. Auch der beste Grill kann aus Billigfleisch keine Delikatesse zaubern. Und natürlich kommt auch immer mehr Veggie- und Gemüse-Grillgut auf den Rost. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – egal auf welchem Grill Sie es angehen. Guten Appetit und Feuer frei!

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