Das neue Gartenhaus ist gekauft, geliefert und aufgebaut. Nun fehlt noch die passende Einrichtung, damit es innen je nach Verwendungszweck gemütlich und/oder praktisch wird. In diesem Artikel geben wir Tipps und Beispiele für eine vorteilhafte Gartenhauseinrichtung.
Auf die Größe kommt es an: Welchen Zweck soll das Gartenhaus haben?
Selbst wenn Sie sich beim Kauf für ein großes Modell entschieden haben, weil Ihr Garten auch den entsprechenden Platz vorweisen kann: Die neue Einrichtung Ihres Gartenhauses ist auch immer mit Kosten verbunden und soll später ihren Zweck in jeder Hinsicht erfüllen. Daher sollten Sie vorab genau überlegen, welche Funktionen Ihr Gartenhaus erfüllen soll und die Einrichtung anschließend entsprechend planen.
Variante 1: die Wohlfühloase für den Garten
Diejenigen, die einen eigenen Geräteschuppen besitzen, in dem Schubkarre, Gartenschlauch, Rasenmäher und sonstige Geräte ihren Platz haben, können das Gartenhaus (auch Gartenlaube genannt) vorrangig nutzen, um
- nach einem Tag anstrengender Gartenarbeit zu entspannen
- eine überdachte Insel zum Kaffeetrinken oder zum Verzehr von Grillgut sein eigen zu nennen
- abends noch mit Freunden und Verwandten einen gemütlichen Spieleabend zu verbringen, wenn im Wohnhaus Ruhe herrschen muss, weil die Kleinen früh schlafen gegangen sind.
Sicher fallen Ihnen noch zahlreiche weitere Nutzungsmöglichkeiten ein. In jedem Fall stehen hier in puncto Einrichtung Möbel im Fokus, die ein Beisammensein mit anderen Menschen ermöglichen und Stauraum für Accessoires und Hausgeräte bieten.
Variante 2: das Gartenhaus als Arbeitsort
Oft reicht der Platz im Garten einfach nicht aus, um sich neben einem Gartenhaus zum Wohlfühlen auch noch einen Geräteschuppen hinzustellen, der als Geräteparkplatz dient. Hier kann ein Gartenhaus Abhilfe schaffen, das primär zur Unterbringung der Gerätschaften verwendet wird, eventuell noch eine Werkbank und, wenn der Platz ausreicht, noch einen Kühlschrank beinhaltet, um im Sommer beim Arbeiten im Garten nicht auf gekühlte Getränke verzichten zu müssen. Bei dieser Variante ist die Einrichtungsart eine ganz andere als bei der ersten. Sitzmöbel und Co. haben hier nichts verloren. Stattdessen muss der vorhandene Platz optimal ausgenutzt und dafür Sorge getragen werden, dass jedes Gerät seinen angestammten Platz bekommt, gut auffindbar und erreichbar ist und dergestalt gelagert wird, dass Verletzungsgefahren ausgeschlossen werden können.
Einrichtungsvorschläge und unverzichtbare Accessoires für das Gartenhaus stellen wir in den folgenden Abschnitten vor.
Das Gartenhaus als Wohlfühlhaus
Haben Sie sich entschieden, Ihr Gartenhaus in ein externes Wohnzimmer zu verwandeln, gibt es viele Möglichkeiten, Ihre Einrichtung zu gestalten. In erster Linie herrscht dabei der eigene Geschmack vor, aber einige grundlegende Einrichtungsideen für das Gartenhaus werden Sie jetzt kennenlernen.
Tische für das Gartenhaus
So wie in der heimischen Küche oder im Wohnzimmer ist ein Tisch unverzichtbar für das Gartenhaus, um mit Familie und Freunden beisammensitzen zu können. Passend zum rustikalen Charme des Holzhauses eignet sich dafür ein Holztisch, idealerweise aus Massivholz, am besten. Die Größe des Gartenhauses bestimmt die Größe des Tisches. Insofern ist ein Ausziehtisch besonders sinnvoll, wenn der Platz für einen größeren Tisch zwar vorhanden ist, dieser aber nicht immer im vollen Umfang genutzt werden soll. Wenn sich die Tischbeine komplett einklappen lassen, ist es sogar möglich, den Tisch bei Nichtbenutzung sehr platzsparend zusammenzufalten und beispielsweise an die Wand zu lehnen.
Stühle passend zum Tisch
Ohne Sitzgelegenheiten nützt Ihnen der Tisch nicht viel. Und idealerweise sollten die Stühle optisch dazu passen. Da aber auch diese viel Platz wegnehmen, bieten sich Klappstühle aus Holz besonders gut an. Kunststoffstühle sind zwar preisgünstiger, gleichen diesen Vorteil aber auch durch optische Einbußen und mangelnde Stabilität im negativen Sinne wieder aus. Diese sind in der Regel nicht gepolstert, sodass Sie für Sitzkissen sorgen sollten. Ebenfalls denkbar ist die Variante, bei der Sie sich in eine Ecke des Gartenhauses eine Sitzbank installieren und Tisch sowie die restlichen Stühle anschließend davor positionieren. Die Sitzbank ist dann zwar als permanenter Einrichtungsgegenstand zu betrachten. Jedoch haben die meisten Modelle den Vorteil, dass sich die Sitzfläche hochklappen lässt. Darunter befindet sich ein Hohlraum, der zum Verstauen von Tischdecken, Untersetzern, Besteck und weiteren Dingen effektiv genutzt werden kann.
Tipp: Tische und Stühle lassen sich oft aufeinander abgestimmt als Set erwerben. Informieren Sie sich dazu bei Ihrem Händler.
Schränke im Gartenhaus
Klar, niemand hat Lust, Geschirr, Besteck und Gläser sowie sonstige Utensilien beständig von A nach B (in diesem Fall also: vom Wohn- ins Gartenhaus) zu tragen, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist. Warum also sich die Mühe machen, wenn mittels Schränken einfach Abhilfe geschaffen werden kann? Dabei muss es nicht unbedingt ein großer, sperriger Schrank sein, der gut und gern seine zwei Quadratmeter Fläche verschlingt. Besser geeignet sind mehrere kleine Hängeschränke, die an der Wand des Gartenhauses montiert werden. Die Anbringung sollte in einer angenehmen Höhe erfolgen; im Idealfall passiert das derart, dass Sie bequem an die Schränke kommen, Kinder jedoch selbst mit untergeschobenem Stuhl keine Möglichkeit haben, die Schranktüren zu öffnen. So können Sie auch mal die eine oder andere Leckerei für die Kleinen dort verstecken – oder Sie können Ihren Lieblingswhisky dort platzieren, ohne Angst haben zu müssen, dass die Kinder unwissend davon „naschen“ wollen.
Hinsichtlich des Materials bergen die einzelnen Schrank-Varianten (ausgehend von Hängeschränken) in sich verschiedene Vor- und Nachteile. Hängeschränke aus Holz sind stabiler und meistens optisch recht ansprechend, benötigen jedoch stärkere Dübel oder sonstige Aufhängungsmaßnahmen. Kunststoffschränke sind unkomplizierter aufzuhängen, sind dafür aber nicht so belastbar, d.h., Sie können nicht so viel Hausrat in ihnen unterbringen wie in massiven Holzschränken.
Im Idealfall verfügen die Schränke über herausnehmbare Zwischenböden. So können Sie je nach Notwendigkeit einen oder auch alle Böden aus einem Schrank entfernen, wenn Sie ihn zum Beispiel als Hausbar nutzen wollen. Als Lagerstätte für Gläser, Tassen und Co. ist es wiederum vorteilhaft, die Zwischenböden im Schrank zu belassen.
Bodenbelag für das Gartenhaus
Wenn feststeht, dass das Gartenhaus zum Freizeitrefugium ausgestaltet wird, warum dann nicht auch den Boden entsprechend gemütlich gestalten? Dazu bieten sich Läufer oder Teppichboden an. Da ein Gartenhaus selbst in ausladenden Maßen nicht übermäßig groß ist, bleiben die Kosten für die Meterware überschaubar. Gartenhäuser werden gerade in den Frühlings-und Sommermonaten gern mit nackten Füßen betreten. Dabei erzeugt ein Teppich ein wohliges Gefühl. Außerdem besteht auf diese Weise keine Gefahr, sich einen Splitter einzureißen. Auf der anderen Seite ist ein Teppich anfällig für Verschmutzungen. Gerade Schlamm- und Grasflecken sind äußerst unerfreulich. Daher gehört eine Fußmatte zur unabdingbaren Grundausstattung Ihres Gartenhauses; zudem sollten Sie eine „Keine Schuhe“-Politik einführen. Mehr zum Thema finden Sie unter Bodenbelag für ein Gartenhaus.
Besondere Ausstattung für das Gartenhaus
Die oben genannten Einrichtungsgegenstände sind als Grundausstattung anzusehen, wobei von Fall zu Fall abzuwägen ist, was davon für Ihr Gartenhaus in Frage kommt. Nachfolgend haben wir noch einige Ideen zusammengestellt, durch die Ihr Häuschen im Freien eine noch individuellere Note erhält.
Ein Billardtisch in Ihrem Gartenhaus bringt Ihre Stammkneipe zu Ihnen nach Hause. Sie haben schon immer von einem eigenen Billardzimmer geträumt, in Ihrem Haus aber einfach keinen Platz dafür? Dann ist das Gartenhaus Ihre ideale Ausweichmöglichkeit. Damit nach allen Seiten genug Platz bleibt, um um den Tisch herum zu gehen und mit den Queues immer genug Platz für den nächsten Stoß zu haben, muss das Haus eine entsprechende Größe aufweisen. Ein Gartenhaus mit einer Nutzfläche ab 25 Quadratmetern bietet sich dafür an, denn dann haben Sie auch noch genug Raum für die nächste Idee:
Ein Tresen beziehungsweise eine Bar im Gartenhaus verfeinert die Atmosphäre des Billardzimmers oder der Privatkneipe. Er bietet viel Platz zum Verstauen von Gläsern und sonstigem Gerät, kann bei entsprechender Ausstattung zum Bierzapfen und Abspülen dienen und wird unbestreitbar den Anlaufpunkt einer jeden Gartenparty bilden, bei der Sie Ihr Gartenhaus für Ihre Gäste öffnen. Tresen gibt es in mannigfaltigen Ausführungen, zum Beispiel mit integrierter Beleuchtung.
Ein Kaminofen im Gartenhaus ist der Garant dafür, dass Sie es sich auch ohne installierte Heizung oder Radiator in Ihrem Gartenhaus gutgehen lassen können, wenn es draußen kalt geworden ist. Wind, Regen und Schnee lassen sich aus dem Fenster heraus gelassen und behaglich beobachten, wenn im Kamin ein wärmendes Feuer prasselt. Dafür ist es ratsam, schon im Vorfeld ein geeignetes Gartenhaus zu planen. Dies sollte ebenfalls etwas größer sein und eine Innendämmung möglich machen. Die Wahl einer hohen Bohlenstärke ist zur besseren Isolierung ebenfalls vorteilhaft. Ein Schornstein ist für einen Kaminofen obligatorisch, und auch sonst gibt es noch einige weitere Vorschriften, die für den Einbau eines Kaminofens im Gartenhaus zu beachten sind. Sprechen Sie mit Ihrem Bezirksschornsteinfeger und informieren Sie sich auf unserer Seite zu den rechtlichen Anforderungen an den Kaminofen und zu den notwendigen Sicherheitsaspekten.
Dekoration für das Gartenhaus
Um den Wohlfühlcharakter Ihres Gartenhauses richtig zur Geltung zu bringen, bedarf es des Weiteren dekorativer Elemente. Hier sind Ihrer Kreativität kaum Grenzen gesetzt, nur sollten Sie auf eine gewisse Einheitlichkeit des Stils achten. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, sich aufgrund des begrenzten Platzes für Gegenstände zu entscheiden, die über ihre schmückende Eigenschaft hinaus noch einen praktischen Nutzen erfüllen. Eine Lampe brauchen Sie für die Abendstunden im Gartenhaus zum Beispiel ohnehin; diese bildet dann den illuminierenden Mittelpunkt. Vitrinen können zur Aufbewahrung von Gläsern und Vasen dienen; auch für die Ausstellung von Sammelobjekten eignen sie sich ausgezeichnet. Kerzen sorgen für gemütliche Atmosphäre und können darüber hinaus angenehmen Duft verströmen. Dazu ein paar gerahmte Bilder oder Fotografien an die Wand, und schon ist das Gartenhaus doppelt so wohnlich wie zuvor.
Das Gartenhaus als Arbeitsschuppen
Diese zweite Variante ist oft, aber nicht zwangsläufig, kleiner als die Gartenhaus-Wohlfühloase. Sie dient der Aufbewahrung von Gartengeräten, Zubehör und Werkzeug und kann gleichzeitig als Werkstatt und Hobbyraum genutzt werden, wenn sie entsprechend Platz bietet. Sie finden im Folgenden ein paar Empfehlungen zur praktischen Einrichtung dieser Art von Gartenhaus.
Regale
Ordnung ist das halbe Leben, wie es so schön heißt. Um kleinere Werkzeuge wie Scheren, Hammer, Zangen sowie Eisenwaren wie Schrauben, Nägel, Muttern und sonstiges aufzubewahren, eignen sich Regale, auf denen Sie das benötigte Werkzeug immer griffbereit wiederfinden, anstatt erst lange in Werkzeugkisten kramen zu müssen. Für die Aufbewahrung der Eisenwaren sind Schraubenkästen geeignet, die Sie an der Wand befestigen können.
Tipp: Anstatt die Regale kreuz und quer an den Wänden des Gartenhauses zu verteilen, sollten Sie eine Wand des Hauses als Regalwand auswählen und dort alle Regale befestigen, die Sie benötigen. So bleiben Ihnen die übrigen Wände für andere Zwecke. Die Fenster- und Türwand ist ohnehin nur bedingt zur Anbringung von Regalen geeignet.
Halterungen für Gartengeräte
Kommen wir gleich zum nächsten Ausstattungsstück für die Wände des Gartenhauses. Spaten, Rechen, Harke und Co. können Sie zwar in der Ecke des Hauses abstellen, müssen sich dann aber immer durch einen ganzen Haufen an Gartengeräten wühlen, um an das gewünschte Tool zu kommen. Halterungen, in die Sie die Stiele der Geräte einfach einklippen können, schaffen Abhilfe und unterstützen Sie in Ihrem Bestreben, Ordnung im Gartenhaus zu halten. Zusätzlich können Sie große Haken an den Wänden anbringen, die Ihnen als Aufhängungsmöglichkeit für Gartenschlauch, Gießkanne und Eimer dienen.
Werkbank für Reparaturen und Konstruktionen
Mit dem Gartenhaus haben Sie eine perfekte Möglichkeit, Ihre Werkbank unterzubringen. So schaffen Sie gleichzeitig mehr Platz in Ihrem Keller und haben eine angenehmere Arbeitsatmosphäre, wenn es etwas zu reparieren gilt oder Sie ein Bau- bzw. Bastelprojekt in die Tat umsetzen wollen. Bei entsprechender vorheriger Planung lässt sich die Werkbank gut an der Wand positionieren, die Sie auch zur Anbringung Ihrer Werkzeugregale nutzen. So ist Ihr Werkzeug immer nur einen Handgriff entfernt.
Genug Stauraum für sperrige Gegenstände lassen
Je enthusiastischer Sie an die Einrichtung Ihres Gartenhauses gehen, desto größer auch die Gefahr, das Offensichtliche zu übersehen: Rasenmäher, Grill und Laubsauger benötigen eine nicht unerhebliche Menge Platz. Vielleicht bewahren Sie auch die Liegestühle für den Garten in dem Häuschen auf? Dies sollten Sie zusätzlich berücksichtigen. Schätzen Sie daher vor der Einrichtung ab, wie viel Platz Ihre Geräte in etwa benötigen werden, und reservieren Sie diesen schon im Vorfeld. Wenn möglich, sollten Sie ein bisschen Raum für spätere Anschaffungen übrig lassen.
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