Eine „Schatzkammer“ für zu Hause

Wertgegenstände im Tresor sicher aufbewahren

Wer Wertgegenstände sicher zu Hause aufbewahren möchte, kann sich einen Tresor zulegen. Diesen sollte man gut verankern und verstecken. (Foto: alswart / stock.adobe.com)

Alle sieben Minuten wird statistisch gesehen in Deutschland in eine Wohnung oder ein Haus eingebrochen. Im Jahr 2020 wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik 75.023 Einbrüche verübt. Grund genug, sich darüber Gedanken zu machen, wie man seine persönlichen Wertgegenstände sicher aufbewahren will. Möchte man dies in den eigenen vier Wänden tun, bietet sich ein Tresor an.

Tipps von den Gesetzeshütern

Wertvolle Dinge wie Bargeld, Schmuck oder eine Kamera sollten sicher in einem Tresor verstaut werden. (Foto: Pau Novell / stock.adobe.com)

Die Polizei wirbt mit ihrer Initiative „Zuhause sicher“ für Sensibilität, keine Wertgegenstände offen im Haus herumliegen zu lassen. Denn wie heißt es so schön: Gelegenheit macht Diebe. Wertsachen, die nur selten gebraucht werden, wie z. B. Gold oder besonderer Schmuck, sollte man in einem Bankschließfach aufbewahren, so der Tipp der Polizei. Dieses kann man sich bereits für rund 40 Euro im Jahr mieten. Ein genauer Preis lässt sich allerdings nicht nennen, da dieser u. a. von der Größe des Schließfaches und dem Kreditinstitut an sich abhängig ist. Für wertvolle Dinge, die man gerne im Haus haben möchte, wie beispielsweise Bargeld oder das Sparbuch, eignet sich der eigene Tresor. Die Polizei rät dazu, eine Wertgegenstandsliste zu führen, wo alle Wertsachen mit ihrer Bezeichnung, dem Hersteller bzw. der Marke, Registernummer, Neuwert, Kaufdatum und individuellen Merkmalen aufgeführt sind. Auch ist es sinnvoll, Fotos aller Gegenstände ergänzend mit einzufügen. So können bei einem Diebstahl der Versicherung gegenüber die Wertsachen genau genannt werden und die Polizei hat für die Fahndung nach dem Diebesgut detailliertere Angaben zur Verfügung.

Sichere Tresore: Das gilt es zu beachten

Ein Tresor kann mittels Schlüssel, durch einen Code oder per Fingerabdruck geöffnet werden. (Foto: robynmac / stock.adobe.com)

Beim Kauf eines Tresors sollte auf die „EN 1143-1“-Zertifizierung geachtet werden, die auf europäischen Normen beruht. Prüfer von unabhängigen Instituten testen die Widerstandsfähigkeit der Wertschränke und geben die Dauer bis zur Öffnung in der Einheit „RU“ (Resistance Unit) an. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, wie lange ein Dieb braucht, um den Tresor mit mechanischen Werkzeugen (erste Zahl) oder thermischen Werkzeugen (zweite Zahl) aufzubrechen. Die „echte“ Zeit wird allerdings nicht bekanntgegeben, um Kriminellen keine Anhaltspunkte zu geben. Die Zertifizierung unterscheidet außerdem zwischen der Dauer bis zu einem Teilzugriff auf den Geldschrank, z. B. durch ein handgroßes Loch, und einer kompletten Öffnung. Ein zertifizierter Safe mit dem Widerstandsgrad 2 ist im Privatbereich bis 100.000 Euro versicherbar. Zu kaufen gibt es ihn ab ca. 1.050 Euro.

Wichtig ist es, zu beachten, dass Tresore, die weniger als 1.000 Kilo wiegen, fest verankert werden, z. B. in der Wand oder im Boden, um zu verhindern, dass Diebe den Safe komplett mitnehmen und an einem sicheren Ort in Ruhe öffnen können. In Mietwohnungen sind aufgrund der dünnen Wände Wandtresore oft nicht möglich. Als Alternative bietet sich hier ein Möbeltresor an, der zum Beispiel in einen Schrank eingebaut und in der Wand dahinter verankert wird. Der Geldschrank, egal ob in der Wand, im Boden oder in Möbeln, sollte möglichst versteckt untergebracht werden.

Ein Tresor kann durch drei verschiedene Systeme von seinem Besitzer geöffnet werden. Klassisch mit einem Schlüssel, durch Eingabe eines Buchstaben-/Zahlencodes oder mit dem biometrischen Fingerabdruck. Letzteres stellt die sicherste, aber auch teuerste Variante dar. Entscheidet man sich für die Schlüssel- oder Code-Variante, sollte man daran denken, den Schlüssel bzw. einen Hinweis auf die Zahlenkombination nicht im Haus aufzubewahren, da diese aufgefunden werden können und dem Täter so einen leichten Zugang zu den Wertsachen ermöglichen.

Was die Statistik sagt

Alle sieben Minuten wird statistisch gesehen in Deutschland in eine Wohnung oder ein Haus eingebrochen. Deshalb sollte man sich Gedanken machen, wie man seine persönlichen Wertgegenstände sicher aufbewahrt. (Foto: zinkevych / stock.adobe.com)

Im Jahr 2020 wurden, wie einleitend bereits erwähnt, 75.023 Einbrüche in Deutschland registriert. Laut dem Bundeskriminalamt wird hauptsächlich in Metropolen, städtischen Regionen und Gegenden entlang von Fernstraßen eingebrochen – dabei im Winterhalbjahr deutlich öfter als im Sommerhalbjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 17,6 %. Wie die Firma „180 Grad Sicherheit Management GmbH“ auf ihrer Internetseite schreibt, geschehen 67 % der Einbrüche in Mehrfamilienhäusern, 27,2 % in alleinstehenden Einfamilienhäusern. Mehr als jeder zweite Einbruch (51,8 %) erfolgt durch die Tür, 48,8 % durch das Fenster. Dabei wurde in 56 % der Fälle die Mechanik aufgehebelt. Die zweithäufigste Variante, wie die Täter in die Wohnung bzw. das Haus gelangt sind, ist das Einschlagen von Glasscheiben. Beim Diebesgut handelt es sich zu 57,5 % um Schmuck und Uhren, gefolgt von Bargeld (48,6 %). Am dritthäufigsten werden kleinere Elektrogeräte wie Smartphones und Kameras gestohlen.

„Gaunerzinken“ – geheime Nachrichten

Mit sogenannten „Gaunerzinken“ hinterlassen Kriminelle Botschaften, die Auskunft über z. B. das Vermögen des Hausbesitzers geben (Foto: Picture-Factory / stock.adobe.com)

Haben Sie schon einmal von „Gaunerzinken“ gehört? Damit sind geheime Zeichen gemeint, mit denen Kriminelle Botschaften für ihre Nachfolger hinterlassen. Solche Zeichen werden z. B. am Gartenzaun, an der Hauswand oder am Briefkasten angebracht. Sie geben beispielsweise darüber Auskunft, ob der Hausbewohner alleinstehend ist, einen bissigen Hund hat oder wie vermögend er ist. Auch eingeklemmte Flyer oder Plastikstreifen in der Tür sowie Steine, die vor die Türe gelegt werden, können ein Ganoven-Trick sein, um herauszufinden, ob jemand regelmäßig nach dem Haus schaut oder der Hausbesitzer vielleicht aktuell verreist ist. Sollten Sie an Ihrem Grundstück solche Markierungen finden, wird geraten, die Polizei zu rufen, die Nachbarn zu informieren und besonders wachsam zu sein.

Blick in das Geschichtsbuch

Bereits die alten Ägypter bewahrten den Schmuck des Pharaos in Holzkisten auf. (Foto: Virginie Georges / stock.adobe.com)

Schon gewusst: Das Wort Tresor stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Schatzkammer“. Die Ursprünge des Tresors gehen auf das alte Ägypten zurück, wo der Schmuck des Pharaos in einer Holztruhe aufbewahrt wurde. Im Mittelalter verwahrte man wertvolle Sachen wie Schmuck oder Münzen in mit Eisen beschlagenen Truhen aus stabilem Eichenholz. Erst im Laufe der Zeit wurden die Schränke aus Eisen gefertigt. Sie waren zunächst der reichen Bevölkerungsschicht vorbehalten. Durch die Industrialisierung und die Herstellung mithilfe der Dampfmaschine stiegen die Produktionszahlen, was den Kaufpreis sinken ließ. Der Tresor wurde im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt. Heutzutage kann sich jedermann einen sicheren Tresor leisten.

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