Bitumendächer sind die gängigen Eindeckungen auf Gartenhäusern. Allerdings gibt es – Preis aufsteigend – weitere Möglichkeiten, Ihrem Gartenhaus ein anständiges Dach aufzusetzen. Welche das sind, erfahren Sie nun im Einzelnen.
Bitumen, Metall, Ton und Naturstein
Diese vier Möglichkeiten können Sie zur Dacheindeckung nutzen. Bitumen ist dabei die günstigste Variante mit dem geringsten Gewicht und einfacher Montage. Stein und Metall sind aufwendiger zu montieren, teurer im Preis und langlebiger in der Praxis.
Bitumen-Dachpappe
Die Dachpappe wird ein Bitumenbad getaucht und erhält dadurch Witterungsbeständigkeit. Mit einer zusätzlichen groben Schicht aus Sand oder Schiefer wird die Bitumendachpappe zugleich UV-resistent. Die Strahlung reflektiert an den Mineralien und erreicht das Dach mit wesentlich weniger Kraft und Qualität. Bitumen ist eine teerartige Masse, die jedoch im Gegensatz zu echtem Teer keine Gesundheitsgefährdung bei der Anwendung nach sich zieht. Sie ist genau wie Teer zähflüssig und wird im festen Zustand eine robuste Schicht.
Sie haben mehrere Möglichkeiten, ein Bitumendach anzubringen. Die einfachste Methode ist das Nageln der Bitumenschindeln bzw. der Dachpappenrolle.
Eine aufwendigere Angelegenheit ist das Anschweißen. Dazu werden zwei Schichten Bitumen-Dachappe verwendet. Die untere wird verlegt und mit einer zweiten Schicht mit einem Propangasbrenner verschweißt.
Sie können die Bitumenpappe auch in Bahnen nebeneinanderlegen, jedoch ist hier die Gefahr von undichten Stellen gegeben. Bei dieser Variante sollten Sie die Bahnen etwa 80 mm überlappen lassen. Empfehlenswerter sind zwei Schichten, die übereinanderliegen.
KSK-Bahn
KSK steht für kaltselbstklebend und wird überall dort angewendet, wo ein Schweißgerät nicht in der Nähe ist. Eine KSK-Bahn besteht ebenfalls aus der Grundsubstanz Bitumen. Über der Bitumen-Schicht befindet sich jedoch noch eine weitere Schicht, zum Beispiel aus Aluminium. Aus diesem Grund sind KSK-Bahnen preisintensiver als einfache Bitumendachpappen. Allerdings halten sie auch bedeutend länger.
Ethylen-Propylen-Dien-Monomer
Dieses chemische Konstrukt ist kurz gesprochen EPDM und eine Art Kautschuk, also ein gummiähnlicher Werkstoff. Er wird gern als Abdichtungsmaterial verwendet und kann zudem als Unterbau für eine Dacheindeckung oder als Dacheindeckung genutzt werden. Sie bekommen ihn als Folie (EPDM-Folie) im Baumarkt.
Es ist durchaus möglich, dass Sie ihn in der Abteilung Gartenteich finden, denn als Teichfolie war er schon lange in Gebrauch, bevor er zum Dachdecken entdeckt wurde.
Blechdach
Hier spielt Bituem nun keine Rolle mehr. Trägerschicht und Gesamtkonstrukt bestehen aus Metall. Kupfer oder Edelstahl bieten sich als Grundmaterial an. Edelstahl und Kupfer sind beide korrosionsbeständig. Beim Kupferdach sollten Sie jedoch wissen, dass sich die Farbe des Daches nach einiger Zeit grün färbt. Diese Grünfärbung ist kein Zeichen eines Qualitätsverlustes, ändert jedoch die Optik Ihres Gartenhauses. Auf Kirchendächern können Sie sehen, wie sich die grüne Schicht (die Patina) auf das Aussehen des Gebäudes auswirkt. Das Dach wird einen urigen Stil erhalten und bestens zu einer grünen Umgebung passen, zum Beispiel an einem Teich mit ein paar Bäumen und Büschen drum herum. Edelstahl wird mit der Zeit dunkler, mehr passiert nicht.
Ein Blechdach besteht aus drei verschiedenen Arten von Blechen:
- Profilblech: unterste Schicht
- Firstblech: oberste Schicht
- Ortgangblech: Windschutz für Profilblech.
Die Bleche werden mit speziellen Nägeln, die mit Dichtung versehen sind, in die Dachstuhlkonstruktion genagelt.
Hinweis: Bleiben Sie bei einer Sorte Metall. Metalle haben die unangenehme Eigenschaft der Kontaktkorrosion. Das bedeutet, dass je nach Beschaffenheit des Metalls der Kontakt zu einer anderen Metallart eine Korrosion auslösen kann. Welche Metalle in welcher Größenordnung auf welche Metalle reagieren, können Sie hier nachprüfen. Wie Sie sehen, ist bei Edelstahl so gut wie keine Korrosionserscheinung zu befürchten. Dafür ist es jedoch auch die Königsklasse für metallische Dacheindeckung und entsprechend preisintensiv.
Ziegeldach
Die aufwändigste, teuerste und für das Gartenhaus am schwersten zu ertragene Eindeckung ist das Ziegeldach. Ziegeln nennt man auch Dachpfannen oder Dachschindeln. Sie bestehen aus Ton und bringen bereits ein hohes Eigengewicht mit. Dafür jedoch halten sie am ehesten Wind und Wetter stand. Wenn Sie vorhaben, Ihr Gartenhaus mit Ziegel zu bedecken, prüfen Sie zuvor die maximale Eigenlast, die das Gartenhaus hat. Wenn dem nichts entgegensteht, stärken Sie den Dachstuhl zusätzlich durch Querbalken bzw. durch weitere tragende Balken.
Schieferdach
In dieser Hinsicht ist auch das Schieferdach einen Blick wert. Ziegel bzw. Ton, Lehm und Schiefer sind die ältesten Baumaterialien für ein Dach. Dennoch ist Schiefer mindestens genauso zu behandeln wie Ziegel. Prüfen Sie die Dachlast und das zulässige Eigengewicht. Bei Schiefer können Sie zwischen Biberschwanzschindeln und Platten wählen. Erstgenannte passen zu einem schrägen, Letztgenannte auch zu einem Flachdach.
Bei einer schweren Dacheindeckung ist es dringend empfehlenswert, ein Betonfundament als Gartenhausfundament zu wählen. Ein Punktfundament zum Beispiel stützt Ihre Wände beträchtlich ab, sodass auch das Eigengewicht (Haus und Dach) entsprechend höher sein kann.
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