„Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind“, lautet ein altes Sprichwort. Auch wenn heutzutage die individuelle Mobilität im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit häufig(er) kritisch gesehen wird, ist das Auto – gerade in ländlichen Regionen – noch ein nahezu unersetzlicher Begleiter. Nach wie vor sind viele Besitzer auch sehr stolz auf ihren Pkw und wollen ihn stets gut gepflegt wissen. Der Winter mit seinen strengen Witterungsverhältnissen stellt hier eine besonders herausfordernde Zeit dar. Mit unseren Tipps bringen Sie Ihr Auto gut durch die kalte Jahreszeit.
Gut vorbereitet in den Winter starten
Rückt die kalte Jahreszeit näher, sollten Sie rechtzeitig daran denken, einen Termin zum Reifenwechsel in der Werkstatt Ihres Vertrauens zu vereinbaren. Orientierung gibt die altbekannte Faustregel „Von O bis O“ (Oktober bis Ostern). Des Weiteren ist es sinnvoll, die Scheibenwischer auf Beschädigungen zu prüfen und wenn nötig auszutauschen. Denn gerade im Winter, bei Regen, Schnee oder Streusalzrückständen, ist eine saubere Wischleistung unbedingt erforderlich. Dem Wischwasser ist genügend Frostschutzmittel beizugeben, damit die Anlage auch noch bei Temperaturen unter null Grad funktioniert (Dosierung siehe Verpackung). Der ADAC rät beispielsweise, das Wischwasser so zu mischen, dass es bis minus 20 Grad gegen Frost geschützt ist. Gerade wer öfter über Nacht im Freien parkt ist so auf der sicheren Seite. Im Idealfall tauscht man jeweils zum Sommer- bzw. Winterwechsel das komplette Wischwasser aus, damit das Frostschutzmittel (Winter) bzw. der Insektenentferner (Sommer) optimal wirken können.
Prüfen Sie außerdem die Fahrzeugbeleuchtung auf ihre Funktionsfähigkeit, denn gerade in der dunklen Jahreszeit ist das „Sehen und Gesehen werden“ besonders wichtig. Dabei können Sie auch gleich nach möglichen rostigen Stellen Ausschau halten. Rost sollte nämlich unbedingt vor dem Winter entfernt werden, da sich der Zustand der betroffenen Stellen sonst durch die Feuchtigkeit der winterlichen Witterungsverhältnisse merklich verschlechtern kann – und Sie am Ende deutlich mehr für eine Instandsetzung zahlen müssen.
Mit der (Falt-)Garage bleibt der „Morgensport“ erspart
Wenn die Temperaturen über Nacht dann regelmäßig unter null Grad absinken, muss – wer nicht vorsorgt – die Autoscheiben am Morgen vom Eis befreit werden. Wer die Möglichkeit hat, seinen Pkw in einer Garage oder unter einem Carport abzustellen, dem bleibt dieser „ungeliebte Morgensport“ erspart. Alternativ leistet auch eine Faltgarage oder die gute alte Eisschutzfolie auf der (Front-)Scheibe einen guten Dienst. Wie Sie am schnellsten wieder „klare Sicht“ bekommen, wenn die Scheiben doch mal zugefroren sein sollten, erfahren Sie in diesem Edinger-Beitrag.
Regelmäßige Autoreinigung ist wichtig
Die regelmäßige Pflege des Autos – von außen als auch im Innenraum – ist im Winter besonders wichtig. „Vielfahrern“ wird geraten, alle 14 Tage die Waschanlage aufzusuchen. Auch wenn es sich im ersten Moment unsinnig anhört, da das Auto nicht lange sauber bleibt, ist es doch ganz wichtig, dass Lack und Karosserie regelmäßig von Streusalzrückständen und anderen Verschmutzungen befreit werden. Denn die Mischung aus Feuchtigkeit, Schmutz, Streusalz und Frost stellt eine äußerst starke Belastung für die Kraftfahrzeuge dar. Daher sollten sie regelmäßig abgewaschen werden.
Vor der Fahrt durch die Waschanlage ist es ratsam, mit einem Hochdruckreiniger grobe Verschmutzungen zu entfernen, um einen Schmirgelpapier-Effekt (Schmutzkörner werden durch die Bürsten der Waschanlage über den Lack gezogen und hinterlassen feine Kratzer) zu vermeiden. Die Einstiege können Sie im Anschluss per Hand reinigen. Wichtig ist, dass nach dem Waschvorgang die Gummidichtungen in der Türe abgetrocknet werden, damit sie nicht zufrieren. Das würde zum einen das Öffnen der Tür erschweren, zum anderen aber vor allem den Gummi beschädigen und spröde machen, womit die Dichtungsleistung geschmälert wird. Mit einem Gummi-Pflegespray oder Fettstift können die Gummidichtungen stets geschmeidig gehalten werden.
Tipps gegen Nässe im Innenraum
Im Winter passiert es schnell, dass viel Feuchtigkeit ins Fahrzeuginnere gelangt, z. B. durch Schnee an den Schuhen, einen nassen Regenschirm oder einen gerade erst verwendeten Schneebesen. Die erhöhte Feuchtigkeit kann im schlimmsten Fall zur Schimmelbildung führen, in jedem Fall aber zu beschlagenen Scheiben. Zur Vorbeugung können Sie beispielsweise nasse Gegenstände, wie Schneebesen oder Regenschirm, in einer Plastikwanne im Kofferraum verstauen, wo diese „abtauen“ können, ohne dass die Feuchtigkeit im Innenraum verdunstet oder gar in das Autopolster einsickert. Im Fußraum sorgen Fußmatten aus Gummi oder Plastik dafür, dass die Nässe nicht in den Teppich gelangt. Diese Matten können bei Bedarf einfach und schnell gereinigt werden. Nach einer längeren Fahrt ist es außerdem sinnvoll, die Tür etwas geöffnet zu lassen, damit ein Luftaustausch stattfindet und die feuchte Luft entweichen kann.
Was man im Winter immer dabeihaben sollte
Neben dem Standardzubehör, welches stets im Pkw mitgeführt werden muss, wie z. B. Warnweste und Erste-Hilfe-Kasten, gibt es für die besonderen Herausforderungen des Winters eine Reihe weiterer Gegenstände, die man mit an Bord haben sollte. Dazu gehören natürlich ein Eiskratzer, mit dem Sie die Scheiben vom Eis befreien können, und ein Schneebesen zum Abkehren von Schnee. Zu Empfehlen ist außerdem, immer einen gebrauchsfertigen Mix aus Scheibenwischwasser und Frostschutzmittel im Gepäck zu haben. Gerade in winterlichen Regionen sollten Sie außerdem eine (kleinere) Schaufel im Kofferraum verstaut haben, mit der man notfalls sein eingeschneites oder festgefahrenes Auto wieder „freischaufeln“ kann. Mit einer warmen Mütze, Handschuhen und einer Decke können Sie sich im Pannenfall vor den kalten Temperaturen schützen.
Ihr Auto ist nun bestens präpariert. Kommen auch Sie gut und sicher durch den Winter!
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