Die Bedeutung einer Dachrinne für das Gartenhaus sollte nicht unterschätzt werden. Denn ein kontrollierter Abfluss von Regenwasser verhindert die Entstehung von Spritzwasserschäden an der Hauswand ebenso wie Unterspülungen des Fundaments. Allerdings sind Bausätze von Gartenhäusern oft nicht für die Montage von Regenrinnen ausgelegt. Informationen zur Selbsthilfe und allgemeine Tipps rund um das Thema Dachrinnen an Gartenhäusern erhalten Sie in diesem Artikel.
Warum eine Dachrinne für das Gartenhaus wichtig ist
Regen ist nicht immer ein Segen. Wasser und Witterung können Ihrem Gartenhaus massive Schäden zufügen, die eine aufwändige und kostspielige Sanierung notwendig machen.
Schäden am Dach
Eine Dachrinne dient nicht von ungefähr dem Abtransport des Regenwassers vom Dach. Ohne diese Maßnahme ist es möglich, dass sich Wasserrückstände auf dem Dach des Gartenhauses sammeln. Die Folge: Betroffene Stellen beginnen über kurz oder lang zu faulen und werden undicht. Schlimmstenfalls kann das im Totalschaden eines Daches enden.
Schäden an Wänden und Fassade
Was für das Dach gilt, ist auch für die Wände des Gartenhauses von Bedeutung. Fließt Regenwasser beständig an der Fassade des Hauses hinab, kann diese mit der Zeit aufweichen und faulen beziehungsweise anderweitig porös werden. Was das für das Gartenhaus bedeutet, liegt auf der Hand: Eine teure und lästige Ausbesserung der Schäden ist unausweichlich.
Schäden am Fundament
Das unschönste Szenario, das sich bei einem Gartenhaus ohne Dachrinne abspielen kann, ist die Unterspülung des Fundaments durch Regen- und Schmelzwasser. In einem solchen Fall muss das gesamte Haus abgerissen werden, da das Haus in Schieflage geraten kann und akute Einsturzgefahr besteht. Dazu sollten Sie es in keinem Fall kommen lassen.
Regenwasser sammeln
Abgesehen von der Schadensvermeidung ist die Regenrinne ebenso ein wichtiger Teil im Bereich Regenwassergewinnung. Mit Dachrinne, Fallrohr und Regentonne schaffen Sie sich eine besonders günstige Lösung für Ihre Gartenbewässerung. Kosten entstehen Ihnen nur bezüglich Installation und Wartung. Regenwasser an sich können Sie kostenfrei sammeln und verwerten.
Verschiedene Dachrinnen-Systeme für Gartenhäuser
Je nach Anforderung, Geschmack und Geldbeutel gibt es Dachrinnen aus verschiedenen Materialien, die jeweils eigene Vor-und Nachteile mitbringen. Nachfolgend stellen wir die gängigsten Materialien vor, die bei der Herstellung von Dachrinnen zum Einsatz kommen.
Dachrinnen aus Kupfer
Langlebigkeit ist definitiv eine Eigenschaft, die auf der Haben-Seite von Kupfer zu verbuchen ist. Ohne Gewalteinflüsse besitzen Kupferrinnen praktisch das ewige Leben. Die Kehrseite der Medaille ist, dass Kupfer vergleichsweise teuer ist und auch gern von Metalldieben gestohlen wird. Werden Dachrinnen aus Kupfer nicht regelmäßig gereinigt und gepflegt, bildet sich mit der Zeit eine grüne Patina, die jedoch auch ihren eigenen optischen Reiz besitzen kann. Sollten Sie sich irgendwann nach einem anderen Dachrinnen-System umsehen oder haben Sie vor, das gesamte Gartenhaus eines Tages zu demontieren, kann das Kupfer auch problemlos recycelt werden.
Dachrinnen aus Kunststoff
Kunststoff-Regenrinnen sind typischer Bestandteil an Gartenhäusern. Der besondere Reiz liegt in der leichten Montage von Dachrinnen aus Kunststoff, denn hierbei handelt es sich meistens um einfache Stecksysteme. Auch in puncto Kosten sind Kunststoffrinnen fast nicht zu schlagen. Ein Nachteil besteht hinsichtlich der Ökologie: Kunststoff ist nicht ohne Weiteres wiederverwertbar.
Dachrinnen aus Edelstahl
Ebenfalls langlebig und im mittleren Preissegment zu verordnen sind Edelstahl-Regenrinnen. Sie sind dank verschiedener Bearbeitungen der Oberfläche vielseitiger, als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Verzinnte und farbige Oberflächen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Schwierig ist es indes, die Montage selbst vorzunehmen, falls es sich bei Ihnen nicht um einen versierten Heimwerker handelt. Denn die Ausrichtung des Gefälles und das Löten der Verbindungsstücke erfordert handwerkliches Geschick und Erfahrung.
Dachrinnen aus Holz
Wenn Sie an einem Wochenendhaus eine Rinne aus Holz sehen, handelt es sich oft um einen Holzmantel mit Edelstahlauskleidung. Auch hier wird das robuste Metall für Dachrinnen eingesetzt, wenn auch unsichtbar. Fertig-Gartenhäuser aus Holz können aus ästhetischen Gründen ebenfalls mit Holzdachrinne ausgestattet sein. Hier entfällt die Edelstahlauskleidung. Für eine höhere Witterungsbeständigkeit ist das Holz einer Holzdachrinne kesseldruckimprägniert bzw. mit spezieller Lasur geschützt.
Dachrinnen aus Aluminium
Aluminium ist auch ein Material, welches durch Langlebigkeit besticht. Spezielle Pulverbeschichtungen ermöglichen für diesen Dachrinnen-Typ zudem unterschiedliche Farbgebungen. Da Löten bei Aluminium nicht möglich ist, müssen Aluminium-Dachrinnen genietet werden und idealerweise mit Silikon abgedichtet werden. Da sich Aluminium unter Wärmeeinfluss stark ausdehnt, sollten Sie die Dichtungen regelmäßig warten und gegebenenfalls nachbessern.
Dachrinnen aus Titanzink
Das beliebteste Material für Regenrinnen ist Titanzink, da es relativ stabil und langlebig ist, ohne dabei übermäßig teuer zu sein. Als sehr angenehm wird oft der Umstand empfunden, dass sich Titanzink-Rinnen nach einigen Monaten im Einsatz in einer beliebigen Farbe streichen lassen.
Andernfalls legt sich mit der Zeit eine schiefergraue Patina auf die Dachrinne, was optisch ebenfalls recht ansprechend ist. Regenrinnen aus Titanzink sind überdies zu 95% recycelbar, gewinnen also auch in Sachen Umweltverträglichkeit.
Dachrinne fürs Gartenhaus montieren
Haben Sie sich erst einmal für ein Dachrinnensystem entschieden, geht es an die Montage. Wie bereits angedeutet, ist dies je nach Material ein unterschiedlich kompliziertes beziehungsweise einfaches Unterfangen. Bei einem Stecksystem (Kunststoff) ist die Montage mehr oder weniger selbsterklärend. Edelstahl-Dachrinnen erfordern viel handwerkliches Geschick für die Montage, während sich eine Rinne aus anderen Materialien wiederum sehr einfach anbringen lässt (siehe Anleitung). Insofern ist es nicht sinnvoll, an dieser Stelle detaillierte Aufbauanleitungen zu geben. Achten Sie beim Kauf Ihres Dachrinnensystems in jedem Fall darauf, dass eine Aufbauanleitung enthalten ist, die Sie Schritt für Schritt befolgen können.
Dachrinne reinigen und pflegen
Selbstreinigende Dachrinnen gibt es bislang noch nicht. Da es für die optimale Funktionsweise und zur Vermeidung von Schäden und Verstopfungen dringend notwendig ist, die Regenrinne immer sauber und voll funktionsfähig zu erhalten, geben wir Ihnen nachfolgend einige Tipps zur Pflege und Instandsetzung der Dachrinne Ihres Gartenhauses an die Hand.
Um die Dachrinne von Laub, Ästen und groben Schmutz zu befreien, gibt es eine kostengünstige und dennoch effektive Methode. Alles, was Sie dazu benötigen, ist eine handelsübliche PET-Flasche (1,5 bis 2l). Halbieren Sie die Flasche mittels eines Messers oder einer Schere. In den Flaschenboden bohren Sie möglichst viele Löcher von etwa 3 Millimetern Durchmesser. Die halbierte Flasche wird nun so platziert, dass sie mit den Löchern direkt über dem Fallrohr der Rinne liegt. Beschweren Sie sie, beispielsweise mit einem Ziegelstein, der zwischen Dachschindel und Rinnenrand platziert wird. Im Anschluss spülen Sie die Rinne mit Ihrem Gartenschlauch ordentlich durch. Dreck und Laub sammeln sich nun in der Flasche, während das Wasser durch die Löcher in der Flasche durch das Fallrohr ablaufen kann.
Insbesondere im Herbst Dachrinne schützen
Wem das zu umständlich ist, findet auf dem Markt professionelle Lösungen, um die Verschmutzung weitestgehend gering zu halten. Insbesondere für den Herbst sind diese lohnenswert, denn sie schützen die Dachrinne vor vorbeifliegendem bzw. herabfallendem Laub. Das könnte sich problemlos in Ihrer Dachrinne verfangen, feucht werden und den Weg des Regenwassers Richtung Fallrohr blockieren. Der im Handel verfügbare Dachrinnenschutz besteht aus Kunststoff oder Aluminium. Als Kunststoff wird häufig Polyethylen verwendet. Es handelt sich um ein Gitter, das Sie flach auf die Rinne montieren oder im gewölbten Zustand als Rolle in der Rinne befestigen. Die flache Bauform ist empfehlenswert, wenn Ihre Dachschindeln fast in die Dachrinne hineinragen und die gewölbte Form sich nicht entfalten könnte.
Das Gitter verhindert das Verstopfen durch Laub. Feinere Schmutzpartikel könnten jedoch dennoch den Gitterschutz ungehindert passieren und sich in der Dachrinne ablagern. Auf Verschmutzungen sollten Sie die Rinne daher auch mit Gitterschutz prüfen. Außerdem nutzen Vögel Engstellen gern zum Nestbau. Das können Sie verhindern, wenn Sie die äußeren Enden zuklappen. Beachten Sie daher, dass Sie bei der Installation einen entsprechenden Überstand links und rechts einplanen, den Sie zum Schluss als Klappe zurechtbiegen.
Es gibt auch hartnäckigere Verschmutzungen, die sich nicht so leicht entfernen lassen. Moos zum Beispiel müssen Sie selbstständig entfernen. Allerdings lässt sich dies leicht bewerkstelligen. Mittels Schabern, Bürsten oder angeschrägten Rundhölzern kann die Rinne freigeschabt werden. Im Anschluss sollte die Regenrinne noch einmal ordentlich ausgebürstet werden, um auch feinen Schmutz zu beseitigen. Steigen Sie ungern auf eine Leiter, ist eine Reinigung mit einer Bürste auch auf dem Boden möglich – wenn Sie sie auf einen Teleskopstiel stecken. Nur für die Überprüfung müssen Sie noch auf die Leiter steigen.
Dachrinne frostsicher machen
Ist es im Herbst das Laub, ist es im Winter der Frost, auf den Sie achten sollten. Tau- und Regenwasser vom Dach findet schnell den Weg in die Dachrinne. Eine Dachrinne bekommen Sie daher nicht frostsicher, wenn Sie sie einmal ordentlich trocken gelegt haben. Haben Sie mit Frost häufig zu kämpfen, sollten Sie Ihre Rinne von Zeit zu Zeit auf Frostschäden untersuchen. Es gibt aber auch eine Möglichkeit, es erst gar nicht zum Frost kommen zu lassen. Dazu halten Sie Ihre Regenrinne warm. Das gelingt Ihnen leider nicht mit einer dicken Wolldecke oder Schutzscheiben, wie sie am Auto gern verwendet werden. Vielmehr helfen Ihnen dünne Heizkabel dabei, dass das Wasser in der Rinne gar nicht erst gefriert. Man nennt diese Heizkabel der Verwendung entsprechend: Dachrinnenheizung oder einfach Rohrbegleitheizung.
Für die Installation legen Sie die Kabel so, wie Sie sie benötigen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie eine Steckdose in der Nähe haben. Denn am Ende des die Kabels befindet sich ein Stecker, den Sie in eine ganz normale Haushaltssteckdose (230 Volt) einführen.
Mehr darüber, wie Sie Geräte frostsicher machen, erfahren Sie im Beitrag Frostschutz.
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