Das Wochenende ist mit einer Radtour verplant und Freitagabend bemerken Sie es: Fahrrad gestohlen! Was tun, um es wiederzufinden, oder was hätte geschehen müssen, damit es gar nicht erst dazu kommt? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie es Gelegenheitsdieben so schwer wie möglich machen, Ihr Fahrrad einfach mitzunehmen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, wenn es Ihnen doch entwendet wird.
Fahrrad sichern
Kennen Sie das: mal schnell in den Konsum, Fahrrad bleibt draußen und nach einer – gefühlten – Minute ist das Fahrrad nicht mehr an Ort und Stelle? Selbst eine kurze Weile, die Sie entfernt von Ihrem Bike verbringen, kann Fahrraddiebstahl ermöglichen. Sichern Sie daher immer Ihr Fahrrad, bevor Sie es abstellen oder ablegen.
Schloss benutzen
Fahrradschlösser sind die mobile Alternative gegenüber einem abgeschlossenen Raum. Hier steckt das Schloss nicht in einer Tür, sondern an einem Schlauch oder einer Kette, die Sie um Ihren Drahtesel legen. Nur dieses Schloss hindert den Gelegenheitsdieb daran, Ihr Rad zu entwenden. Sie sollten daher besondere Aufmerksamkeit auf die Qualität des Schlosses legen.
Je mehr, umso besser – ein Fahrrad mit mehr als einem Fahrradschloss kann Diebe schon davon abschrecken, einen Versuch zu wagen. Es ist daher ratsam, immer ein Zweitschloss mit sich zu führen.
Mit unbeweglichem Objekt sichern – auch mit Schloss lässt sich ein Fahrrad leicht wegtragen. Sichern Sie Ihr Fahrrad daher immer mit einem Objekt, das gerade in der Nähe ist: Pfeiler, Rohr, Geländer.
Rahmen sichern – der Rahmen als Ganzes sollte geschützt werden. Räder lassen sich schnell abbauen und wieder anbringen. Sichern Sie Ihr Rad daher an Rahmen und Pfeiler mit Ihrem Erstschloss.
Denken Sie gerade beim Erstschloss auch an die Qualität. Im Folgenden werden die aktuellen Arten von Schlössern kurz vorgestellt.
Kabelschloss / Spiralschloss
Kabelschlösser oder Spiralschlösser, die flexible Variante, sind aufgrund ihrer leichten Zerschneidung nicht als Hauptschloss bzw. Erstschloss zu empfehlen. Bolzenschneider oder ähnliche Standard-Werkzeuge für einen Fahrraddiebstahl durchtrennen den Draht mit Kunststoffummantelung schnell.
Als Zweitschloss können hochwertige Kabelschlösser aber durchaus sinnvoll sein.
Bügelschloss
Laut Stiftung Warentest (2015) gehört das Bügelschloss zu den sichersten Fahrradschlössern. Gefertigt aus Metall und mit Kunststoff- oder Gummiummantelung umhüllt, sind die Bügel schwer zu durchtrennen. Die Bügelschlösser bestehen aus Bügel und Endstück mit Schloss. Ihr Schwachpunkt liegt in der Regel nur im Schließmechanismus.
Der sperrige Bügel lässt sich in keiner Weise verstellen. Ihr Fahrrad an einem Rohr oder Pfahl mittels Bügelschloss zu sichern, ist daher nicht immer von Erfolg gekrönt. Bügelschlösser sind außerdem schwer und hart. Bei der Sicherung oder bei der Aufbewahrung am Fahrrad können schnell ein paar Kratzer am Bike entstehen. Dies ist bei Rädern mit Alu- oder Carbonrahmen häufig der Fall. Achten Sie daher auf eine gute Ummantelung und nutzen Sie als Zubehör die Schlosshalterung.
Faltschloss
Das Faltschloss, auch Gliederschloss oder Gelenkschloss genannt, ist die flexible Alternative zu einem sperrigen Bügelschloss. Es besteht ebenfalls aus Metall, jedoch nicht nur aus Bügel und Endstück mit Schloss. Das Faltschloss setzt sich zusammen aus mehreren Metallstäben, die über Gelenke miteinander verbunden werden. Durch diesen Aufbau entsteht ein annähernd rundes Fahrradschloss, mit dem Sie Ihr Fahrrad auch an einem Rohr oder Pfahl sichern können. Um es zu verstauen, falten Sie es an den Gelenken zusammen, sodass es in jede Tasche passt.
Da die Metallstäbe an den Gelenken gehalten werden, sind diese der Schwachpunkt. Lösen sich die Gelenke von den Stäben ist die Sicherheit nicht mehr gegeben. Es kommt also – neben der Materialauswahl für die Metallstäbe – darauf an, welche Gelenke verwendet werden.
Neben den Bügelschlössern zählen die Faltschlösser zu den sichersten Fahrradschlössern.
Panzerkabel
Panzerkabel sind die bessere Alternative zu Kabelschlössern. Sie bestehen wie das Kabelschloss aus einem Draht. Um diesen Draht herum befindet sich jedoch ein Mantel aus stabilen Metallhülsen. Dieser Mantel wiederum ist – wie alle anderen Schlösser auch – von einem Schonmantel aus Kunststoff, Textilien oder Gummi umgeben.
Fahrraddiebe nutzen zur Durchtrennung einen Bolzenschneider und gehen schrittweise vor. Sie konzentrieren sich auf eine Hülse und setzen den Bolzenschneider solange an, bis die Hülse nachgibt. Anschließend wird der nun ungeschützte Draht durchtrennt. Die Hülsen müssen daher aus hartem Metall bestehen, damit es nicht zum Worst Case kommt.
Aufrund des Metallpanzers sind diese Schlösser besonders schwer und unflexibel. Zwar können Sie mit einem Panzerschloss Ihr Fahrrad an einem Pfahl sichern. In dieser Hinsicht sind sie den besonders sperrigen Bügelschlössern im Vorteil. Problematisch ist allerdings die Aufbewahrung. Sie können ein Panzerschloss nicht verkleinern oder zusammenfalten. Schlosshalterungen am Fahrrad sind aufgrund des Umfangs ebenfalls nicht sinnvoll.
Kettenschloss
Das Kettenschloss besteht aus einer Metallkette, deren Enden jeweils mit Schloss und Schließmechanismus versehen sind. Um das Schloss zu knacken, werden wie beim Panzerkabel die Glieder einzeln traktiert. Bolzenschneider und Kältespray sind die gängigsten Mittel. Das Kältespray soll das Metall spröde machen, sodass es dem Bolzenschneider weniger Widerstand leistet. Kettenglieder, bestehend aus Ringen und Ösen, sind hierfür besonders anfällig.
Gute Kettenschlösser, wie auch Panzerschlösser, sind daher außen gehärtet und innen etwas weicher. Die Außenhärtung soll das Durchtrennen mit Bolzenschneider verhindern. Das weichere Innere soll die Kältespray-Einwirkung vermindern.
Dieb sichert Zielobjekt durch eigenes Schloss
Anlässlich des Kommentars
Zur Erinnerung: Jedes Fahrradschloss ist zu knacken, irgendwann. Es kommt nur auf die Zeitspanne an. Ein gutes Fahrradschloss soll den Täter hinhalten, bis er wegen Zeitverzug einfach aufgibt oder schon bei einer ersten Prüfung sieht, dass dieses Schloss mehr als die beabsichtigen 5 Minuten an Zeit kosten wird. In einer belebten Straße ist es für den Täter besonders schwierig, beim Diebstahl unentdeckt zu bleiben. Einige Täter sind deshalb dazu übergegangen, ein eigenes Schloss anzubringen. Der Besitzer kann das Fahrrad nicht mehr vollständig entsichern. Er wird somit gezwungen, Werkzeug zu holen, um das fremde Schloss zu brechen. Damit verbleibt dem Täter noch mehr Zeit, um das Fahrrad zu entsichern.
Tipp: Wenn Sie in einer solchen Situation sind: Rufen Sie die Polizei an. Weisen Sie sich als Besitzer aus – denn jetzt schon können Sie beweisen, dass Ihr Fahrrad Zielobjekt geworden ist. Die Polizei kann Ihnen auch weitere Ratschläge geben, wie Sie sich jetzt verhalten sollten. Lassen Sie Ihr Fahrrad nicht mehr aus den Augen. Wenn es möglich ist, rufen Sie jemanden, dem Sie vertrauen. Der Dieb rechnet damit, dass Sie Werkzeug holen und nutzt diese Zeitspanne, um das Fahrrad zu entsichern.
[Update: 08.07.2019]
Wegfahrsperre
Manche Fahrräder sind mit einer Wegfahrsperre ausgestattet, die als bereits montiertes Nebenschloss genutzt werden kann, ein sogenanntes Hinterradschloss. Die Wegfahrsperre befindet sich am hinteren Rahmenrohr. Durch das Betätigen eines Hebels, schiebt sich ein Bügel heraus und umschließt das Hinterrad.
Das eingebaute Schloss sorgt dafür, dass der Bügel ausgefahren bleibt. In der Regel rastet der Schlüssel im Schloss ein, wenn der Bügel eingefahren ist. Auf diese Weise kann er nicht unterwegs verloren gehen. Im ausgefahrenen Zustand wird der Schlüssel abgezogen und sollte sicher in einer Tasche verwahrt werden. Die Wegfahrsperren sind sehr stabil, sollten jedoch nicht als Erstschloss verwendet werden, da man mit ihnen das Fahrrad nicht mit einem unbeweglichen Objekt sichern kann.
Als Hehlerware ungeeignet
Neben der Wahl eines guten Schlosses können Sie noch mehr tun, um Ihr Fahrrad für Diebe uninteressant zu machen. Sowohl eine offizielle Codierung als auch die individuelle Gestaltung Ihres Zweirades erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass das nächste gestohlene Fahrrad nicht Ihres sein wird.
Fahrradpass
Seit Jahren gibt es in Deutschland die Möglichkeit, das eigene Fahrrad über die Polizei registrieren zu lassen. Als visuellen Beleg wird Ihnen ein Aufkleber mit Registrierungsnummer am Fahrrad angebracht. Dieser Service ist kostenlos und kann von jedem Radbesitzer mit gültigem Personalausweis in Anspruch genommen werden. Zu diesem Zweck führt die Polizei in zeitlichen Abständen an öffentlichen Stätten Registrierungen durch. Sie können sich aber auch selbstständig bei der Polizei melden, um Ihr Rad registrieren zu lassen.
Ein Formular kann Ihnen bereits auf der offiziellen Webseite der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Dies ist abhängig von Region und Bundesland. Das Formular füllen Sie aus und bringen es zur nächstgelegenen Polizeistation. Dort wird Ihnen der Aufkleber ausgehändigt. Für Sachsen finden Sie das Formular zum Beispiel unter polizei.sachsen.de.
Die Codierung soll Ihr Fahrrad auf den ersten Blick wiedererkennbar machen und zugleich Gelegenheitsdiebe abschrecken. Um die Abschreckung zu erhöhen, gibt es von der Polizei einen zweiten Aufkleber: Finger weg! Mein Rad ist codiert. Den bekommen Sie ebenfalls kostenlos bei der nächstgelegenen Polizeistation.
Fahrradschutz App (Polizei)
Darüber hinaus können Sie Ihr Fahrrad auch über eine offizielle App registrieren lassen. Sie steht sowohl iPhone- als auch Smartphone-Nutzern zur Verfügung. Weitere Infos darüber finden Sie hier.
FEIN
Die offizielle Registrierung über den Fahrradpass ist kostenlos und sollte daher immer in Anspruch genommen werden. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, können Sie auch die FEIN-Gravur durchführen lassen. Die Eigentümer-Identifizierungs-Nummer (kurz: EIN) wurde entwickelt von der Friedberger Polizei und nennt sich daher Friedberger Eigentümer-Identifizierungs-Nummer (kurz: FEIN). Inzwischen wird das Codierungssystem sowohl als FEIN als auch als EIN abgekürzt.
Die FEIN wird gut sichtbar in den Fahrradrahmen gefräst, der Sie für alle Zeit eindeutig als Radeigentümer festlegt. Sie beinhaltet unter anderem Ihre Initialen, das Jahr der Codierung sowie in verschlüsselter Form die zu dieser Zeit aktuelle Adresse und das KFZ-Kennzeichen Ihres Wohnortes.
Da sich in diesem Code lediglich offizielle Verschlüsselungen wie der Gemeindeschlüssel oder das KFZ-Zeichen befinden, können Polizei, Einwohnermeldeamt, Ordnungsamt, Fundbüro und andere Behörden, die der Auslesung des Codes mächtig sind, Sie als Eigentümer zeitnah identifizieren. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass Sie als Eigentümer Ihr Fahrrad zurückerhalten, falls es einmal zum Diebesgut geworden ist.
Hinweis: Kaufen Sie ein bereits FEIN-codiertes Fahrrad oder möchte Ihnen jemand ein solches schenken, bestehen Sie auf einen Kauf- bzw. Schenkungsvertrag mit Angabe der FEIN! Bedenken Sie, dass die FEIN-Codierung am Fahrrad immer auf den Eigentümer verweisen wird, der sie durchführen ließ.
FEIN-Gravur durchführen lassen
Offiziell gibt es für eine Gravur-Codierung keine Anlaufstelle, obgleich sowohl stationäre Händler als auch Polizei oder der ADFC hierfür die am ehesten geeigneten Ansprechpartner sind. Die Kosten unterscheiden sich je nach Händler oder Mitgliedsstatus. Nichtmitglieder müssen in der Regel mit vollen Kosten rechnen, während Neuankömmlingen oder Bestandsmitgliedern Rabatt gewährt wird. Händler könnten die Gravur für Neukunden als einen kostenlosen Service anbieten und dafür Nichtkunden die Gravur in Rechnung stellen. Die Polizei darf keine Gebühren erheben. Führt Ihre hiesige Polizeistelle daher die FEIN-Gravur durch, ist diese kostenlos.
Hinweis: Das Fräsen ist bei Stahl und ähnlichem Metall unproblematisch. Bei einem sehr schmalen Rahmen sowie einem aus leichtem Alu oder Carbon kann es jedoch vorkommen, dass eine Gravur abgelehnt wird bzw. Sie mit einem höheren Betrag aufgrund des besonderen Aufwands rechnen müssen.
Fahrrad unverkennbar machen
Die Codierung sorgt nicht nur für eine eindeutige Identifikation von Halter oder Fahrrad, sondern ist zugleich eine wirksame Abschreckung für Fahrraddiebe. Codierte Fahrräder sind für Hehler schwer zu veräußern, denn für deren Händler ist die Gefahr wegen Diebesgutverkauf erwischt zu werden, sehr groß.
Je individueller Ihr Fahrrad daher gestaltet ist, umso weniger müssen Sie einen Diebstahl befürchten bzw. umso schneller findet es sich wieder an. Neben der Codierung können Sie Ihr Fahrrad mit weiteren Individualelementen versehen wie einem Aufkleber oder einer Gravur an unauffälliger Stelle, die nur Sie kennen, bzw. besonders auffällig platziert, um die Abschreckung zu erhöhen.
Die Angaben zur individuellen Gestaltung sind Gegenstand bei einer Fahrradversicherung, in der polizeilichen Anzeige oder beim Fundbüro.
Des Weiteren können Sie den Wert Ihres Fahrrades optisch herabsetzen, wie zum Beispiel Ihr nagelneues Fahrrad mit einer Retro-Farbe umzuspritzen, um es alt und angerostet aussehen zu lassen.
Hinweis: Bedenken Sie bei Individualmaßnahmen, dass sie den Wiederverkaufswert des Fahrrades erheblich herabsetzen können. Sie sollten sich daher gut informieren, bevor Sie Ihr Fahrrad umgestalten.
Tracker und Alert
Weitere Sicherheitsvorkehrungen erreichen Sie mit GPS-Tracker und Alarmanlage. Während Sie mittels GPS-Tracker Ihr Fahrrad aufspüren können, kann eine Alarmanlage den Fahraddiebstahl gänzlich vereiteln.
Alarmanlage
Die Alarmanlage ist mit Sensoren ausgestattet, die auf Bewegung oder Neigung reagieren. Sie finden auf dem Markt sowohl Alarmanlagen mit individueller Codeeinstellung als auch Anlagen mit Fernbedienung, die ähnlich wie bei einem Autoschloss funktionieren.
Die Alarmanlagen werden in den meisten Fällen mit Halterung für das Sattelrohr angeboten. Es gibt aber auch solche, die sich zum Beispiel als Fahrradbeleuchtung tarnen oder bereits im Fahrradschloss integriert sind. Wird das Fahrrad bei angeschaltetem Alarm bewegt, wird ein akustisches, und ggf. auch optisches, Warnsignal ausgelöst, das umstehende Personen auf den versuchten Diebstahl aufmerksam macht und den Dieb auf diese Weise in die Flucht treibt.
GPS
Mit GPS ist eine Ortung mittels Satellitentechnik möglich. Je nach Qualität des GPS-Trackers können Sie bis zu wenige Meter genau den Standort Ihres Fahrrades aufspüren. Der Tracker wird am Fahrrad verbaut, zum Beispiel unter die Rücklichtabdeckung oder unter dem Fahrradsattel.
Der GPS-Tracker (Global Positioning System) zeichnet den Weg (Track) des Fahrrades nach, den Sie mittels GSM als Karte (Map) auf dem Handy nachprüfen können. Zugleich ist der Tracker eine Alarmanlage, denn Sie werden darüber informiert, wenn Ihr Fahrrad sich vom Abstellort entfernt.
Für das Senden aufs Handy benötigen Sie lediglich eine aktivierte SIM-Karte. Internetzugang ist nicht erforderlich.
GSM
GSM (Global System for Mobile Communications) ist die Technologie, mit der Sie unter anderem SMS versenden können. Geräte, die mit einem GSM-Slot ausgestattet sind, können diese Technologie nutzen. Legen Sie dazu in das Fach eine aktive SIM-Karte ein.
Durch GSM wird es Alarmanlagen und Trackern möglich, Ihnen via Handy zu signalisieren, wenn Ihr Fahrrad unbefugt bewegt wird. Man spricht dabei von einem stillen Alarm. Dieser kann zusätzlich oder anstelle des akustischen Signals ausgelöst werden. Das GPS-Signal kann, wie schon erwähnt, über eine digitale Karte auf Ihrem Handy verfolgt werden.
Energie beziehen die mobilen Geräte über eine Batterie oder einen Akku. Ohne Energie keinen Alarm oder GPS – achten Sie daher auf die Batterieanzeige.
Fahrrad weg – was nun?
Wurde trotz Vorkehrungen Ihr Fahrrad gestohlen, sind in nächster Instanz die Polizei und die Versicherung zu informieren.
Fahrraddiebstahl melden
Gehen Sie direkt zur nächsten Polizeistelle und melden Sie den Diebstahl. Beschreiben Sie Ihr Fahrrad, denken Sie dabei an Rahmennummer, Codierungen (FEIN, Fahrradpass), Farbe, Muster, Hersteller, Rahmengröße, Radgröße, Aufkleber, Zubehör (zum Beispiel schwarzer Korb auf Gepäckträger, grüne Fahnen am Lenker) sowie Versicherungsnummer und Versicherungsanstalt. Grenzen Sie den Zeitraum für die Tatzeit ein (wann haben Sie Ihr Fahrrad wo abgestellt).
Alternativ können Sie auch online Ihre Anzeige aufgeben.
Mit der Eingangsbestätigung erhalten Sie ein Aktenzeichen für diesen Fall.
Rahmennummer
Ohne anderweitige Codierung ist die Rahmennummer Ihr Identifikationsmittel, um das Fahrrad wiederzufinden. Die Rahmennummer wird vom Hersteller vergeben. Jedes Fahrrad hat seine eigene Rahmennummer. Aus diesem Grunde ist die Rahmennummer kein Mittel zur Abschreckung, sondern dient lediglich der Wiedererkennung.
Sie wurde einmalig in den Rahmen Ihres Fahrrades geprägt und kann sich an folgenden Stellen befinden:
- am Sattelrohr
- an den vorderen Rahmenrohren
- an den hinteren Rahmenrohren
- am Tretlager unten
- an der Hinterradaufhängung
Möchten Sie die Rahmennummer registrieren lassen, können Sie einen kostenlosen Service wie den von seriennummern-check.de verwenden. Steht die Rahmennummer einmal im System, kann sie von Findern überprüft und Ihrem Benutzernamen zugeordnet werden. Das Portal und ähnliche Foren sind auf die Aktivität ihrer Nutzer angewiesen. Sie sollten diese Registrierung daher als Zusatz- und nicht als Hauptmaßnahme in Betracht ziehen, um Ihr Fahrrad wiederzufinden.
Fahrrad-Versicherung
Benachrichtigen Sie Ihre Versicherung und geben Sie das polizeiliche Aktenzeichen für den Fall an. Daraufhin erhalten Sie ein Formular, in dem Sie ähnliche Fragen beantworten müssen wie schon bei der Anzeige bei der Polizei.
Voraussetzung für die Schadensersatz-Einforderung sind neben einer gültigen Fahrradversicherung folgende Punkte:
Das Fahrrad muss zum Tatzeitpunkt abgeschlossen und im Idealfall mit einem nicht beweglichen Gegenstand gesichert worden sein.
Ist die Tat zwischen 22 Uhr und 6 Uhr eingetreten, müssen Sie außerdem nachweisen, dass sich Ihr Fahrrad in einem abgeschlossenen Raum aufgehalten hat, in dem Sie es wünschenswerterweise ebenfalls gesichert haben. Das können eine Fahrradgarage, ein Keller, ein Fahrradraum oder andere Einrichtungen gewesen sein. Ein Hinterhof zählt nicht dazu.
Diese Bedingung hat einen einfachen Grund: Bei Nacht und am frühen Morgen sind weniger Menschen und somit weniger Zeugen auf der Straße. Der Fahrraddieb kann sich daher viel mehr Zeit lassen, um ein Schloss zu knacken. Die Faustregel besagt: Ist ein Schloss nach ca. drei Minuten nicht entschärft, gilt das Fahrrad als sicher. Mehr Zeit in einen Fahrraddiebstahl am helllichten Tage und auf belebten Straßen zu investieren, ist riskant. In der Nacht jedoch sinkt das Risiko und steigt die Risikobereitschaft. Indem Sie Ihr Fahrrad zu dieser Zeit nicht sicher einschließen, setzen Sie es einer unnötigen Gefahr aus.
Des Weiteren können Versicherungen weitere Klauseln beinhalten. Prüfen Sie sie daher auf Kleingedrucktes.
Fahrrad finden
Sobald der Fall bei der Polizei bearbeitet wird, beginnt eine Fahndung nach Ihrem Rad. Das bedeutet, wird ein herrenloses bzw. gestohlenes Rad gefunden, erfolgt ein Abgleich mit den Daten zu Ihrem Rad: Rahmennummer, Codierungen, Radbeschreibung, individuelle Merkmale.
Sie können warten, bis sich die Polizei bei Ihnen meldet – oder Sie nutzen die zahlreichen Möglichkeiten über das Internet.
Haben Sie sich in einer Datenbank wie seriennummern-check oder einem Forum registriert, können Sie jetzt nachprüfen, ob jemand Ihr Fahrrad bereits gefunden hat.
Bei Online-Kleinanzeigen können gestohlene Räder ebenfalls verkauft werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, selbst eine Suchanzeige kostenlos aufzusetzen – im Idealfall mit einem aussagekräftigen Bild Ihres vermissten Rades.
Darüber hinaus existieren einige Facebook-Gruppen zum Thema „Fahrrad gestohlen“, die sogar teilweise regional eingegrenzt sind.
Pro Jahr werden in Deutschland mehr als 300.000 Fahrräder gestohlen. Einen hundertprozentigen Diebstahlschutz kann Ihnen niemand geben. Sie können aber mit einfachen Mitteln die Wahrscheinlichkeit verringern, dass das nächste gestohlene Fahrrad nicht das Ihrige sein wird. Nutzen Sie daher mehr als ein Fahrradschloss. Achten Sie auf eine gute Qualität bei der Schlossauswahl. Sichern Sie Ihr Fahrrad an einem Pfahl, Fahrradständer oder ähnliches, was Ihnen beim Abstellen zur Verfügung steht. Schließen Sie Ihr Rad mit dem Rahmen und nicht nur mit den Rädern an. Machen Sie es Fahrraddieben so schwer wie möglich.
Ich hatte das Fahrrad mit einem guten Schloss gesichert, zunächst nicht zu knacken. Deshalb hat der Dieb ein eigenes Schloss zusätzlich angebracht. Bis ich mit einem Bolzenschneider wieder vor Ort war, nutzte der Dieb die die gewonnene Zwischenzeit, um mit herbeigeschafftem Werkzeug mein gutes Schloss doch noch zu knacken. Ist das neue Masche? Die Polizei hat übrigens informiert aber unbeteiligt zugesehen…
Hallo und vielen Dank für diesen Hinweis!
Wir empfehlen in einer solchen Situation, die Polizei direkt zu verständigen. Sie können über Ihre Dokumente sich als Besitzer ausweisen.
Lassen Sie Ihr Fahrrad nicht mehr allein, denn jetzt wissen Sie bereits, dass es zu einem Diebstahlgut werden wird!
Fragen Sie ggf. jemanden, dem Sie vertrauen können, ob er solange wartet, bis Sie mit Werkzeug zurück sind.