Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Dampfbad und einem Heißluftbad? Haben Sie schon einmal etwas von einer Biosauna oder einer Dampfsauna gehört? Obgleich die heilende Wirkung dieser Wellnessarten unumstritten ist, sind Bauweise und Funktion sehr unterschiedlich. Das zeigt sich bereits bei der Wahl des Materials, der herrschenden Luftfeuchte und der Temperatur.
Die finnische Form des Schwitzens – die Sauna
In der klassischen Sauna erfolgt der Wärmeeintrag in den Körper auf konvektivem Wege durch Übertragung über das Medium Luft. Die Luft wird erwärmt und überträgt die Temperatur auf ihre Umgebung. Die heiße Luft in einer Sauna kann eine Temperatur von 90°C und mehr aufweisen. Die Hitze wird dabei über den Saunaofen erzeugt. Auf den Ofen können sogenannte Saunasteine platziert werden, die im heißen Zustand für den Aufguss wichtig werden. Außerdem stehen Sitz- und Liegegelegenheiten zum Schwitzen und Entspannen bereit, die in der Regel fest in der Kabine montiert sind. Unterschieden werden Saunen hinsichtlich ihrer Temperatur und der Luftfeuchtigkeit.
Eine höhere Luftfeuchtigkeit können Sie als sicheres Zeichen für eine Feuchtsauna ansehen, während eine geringe Luftfeuchte und eine sehr hohe Temperatur auf eine Trockensauna schließen lassen.
Feuchtsauna: Sauna mit Aufguss
Die Feuchtsauna wird auch gern als Aufguss-Sauna bezeichnet. Durch das Schütten von Wasser auf die heißen Saunasteine entsteht Wasserdampf, der zwischen Gas- und flüssiger Form die Umgebungsluft erwärmt und befeuchtet. Die Temperatur in einer Feuchtsauna kann 65°C bis 90°C betragen. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 20 bis 35 Prozent, wobei in der Zeit des Aufgusses das Maximum erreicht wird.
Wüstenklima in der Trockensauna
Die Trockensauna ist im eigentlichen Sinne eine Sauna ohne Aufguss, obgleich auch bei Trockensaunen nicht selten Aufgüsse durchgeführt werden. In Saunaanstalten finden Sie zum Teil einen größeren Raum als Trockensauna mit Aufguss und einen kleineren Raum, in dem auf den Aufguss verzichtet wird, vor. Die Lufttemperatur kann bei einer Trockensauna bis zu 110°C betragen, wobei der Anteil an Luftfeuchte mit 10 bis 20 Prozent verschwindend gering ist.
Trockensaunen können für den Kreislauf anstrengend werden. Um sich in der Trockensauna nach und nach wohl zu fühlen, empfiehlt es sich, über die Anordnung der Bankreihen Bescheid zu wissen: Auf den unteren Bänken herrscht eine niedrigere Temperatur als auf den weiter oberen Sitzgelegenheiten. Denn: Warme Luft steigt nach oben. Demzufolge erleben Sie die Maximaltemperatur auf den obersten Bänken.
Dampfbad vs. Sauna
Die Sauna ist zu unterscheiden von der Dampfsauna oder dem Dampfbad, wobei die Begriffe oft als Synonyme behandelt werden. Dampfbad kann also ein anderes Wort für eine Dampfsauna sein. Der Anteil der Luftfeuchte bei einem Dampfbad kann bis zu 100 Prozent betragen. Dafür ist die Lufttemperatur mit etwa 50 bis 60°C gegenüber einer klassischen Sauna sehr gering. Wo die Maximaltemperatur für das Dampfbad erreicht ist, fängt die der Feuchtsauna also erst an.
Noch bevor Sie diese Wellnessarten genießen, werden Sie sie auf den ersten Blick erkennen. Das traditionelle Dampfbad besteht aus Fliesen. Die Sauna besteht aus Holz.
Bei der Sauna wird die Hitze über den Saunaofen erzeugt. Sie erwärmt den Raum, wird über die Holzwände reflektiert und in den Raum zurückgestrahlt. Die Luftfeuchte wird, neben dem Schwitzen, über den Aufguss erreicht. Das Dampfbad hat keinen Ofen. Vielmehr strömen Temperatur und Wärme über Düsen in den Raum hinein. Die Düsen sind an einen Wasserbehälter bzw. an einem Dampfgenerator angeschlossen. Dieser wiederum ist mit der Hauswasserversorgung verbunden. Ebenso gehört zum Dampfbad ein Abflussanschluss. Die Sauna benötigt dagegen keinen Bodenlauf.
Aufgrund des sehr hohen Anteils an Luftfeuchte wird die Dampfsauna für ungeübte Saunagänger oft als anstregend empfunden. Der heiße Wasserdampf kann kurzfristig zu Atembeschwerden führen. Sauna- und Dampfbadkenner empfehlen, durch die Nase zu atmen und nicht durch den Mund. Auf diese Weise wird der heiße Wasserdampf nicht durch den Mund gesogen, sondern allmählich über die Nase eingeatmet. Obgleich die Feuchtsauna eine wesentlich höhere Lufttemperatur aufweist, wird sie aufgrund der geringeren Luftfeuchte auch bei Saunaanfängern als angenehmer wahrgenommen.
Um den Saunagang stimulierender zu gestalten, werden bei der Sauna Duftessenzen, Gewürze oder Kräuter in den Aufguss gegeben. Beim Dampfbad schütten Sie Duftemulsion in den Behälter.
Ein Mix aus Sauna und Dampfbad: die Biosauna
Wem die Luft in der Trockensauna zu trocken ist und wer beim Dampfbad immer mal wieder mit Atemproblemen zu kämpfen hat, dem bleibt die Alternative: Biosauna. Man nennt sie auch: Soft-Dampfbad. oder Soft-Dampfsauna. In einer Biosauna herrscht eine Luftfeuchtigkeit von etwa 50 Prozent mit ähnlicher Angabe in Celsius. Sie schwitzen also zum Beispiel in einer Biosauna bei einer Temperatur von 55°C und einer Luftfeuchte von 50 Prozent.
Die Biosauna ist relativ neu. Sie erkennen sie daran, dass sie eine vergleichsweise hohe Luftfeuchte hat und dennoch aus Holz gefertigt ist. Erzeugt wird das Raumklima über das zu erhitzende Wasser in einer Verdampfertasche, die zum integralen Bestandteil eines Bio-Kombiofens zählt. Die Duftessenzen werden in eine extra Schale gegeben, damit auch diese Sauna individuell mit angenehmen Düften versehen werden kann.
Aufgrund der hohen Luftfeuchte gibt es keine Aufgüsse. Die angenehmen Temperaturen machen das Saunieren Saunaanfängern, aber auch Kindern oder älteren Menschen einfacher.
Während die empfohlene Verweildauer während eines Saunaganges in der klassischen Sauna bei etwa 8 Minuten liegt, ist es möglich, bis zu zwanzig bis dreißig Minuten in einer Biosauna zu verbleiben.
Nennt sich die Trockensauna Heißluftbad, erzielen Sie bei einer Biosauna ein Warmluftbad bis hin zu einem Soft-Dampfbad. Sie nehmen also ein Bad in der warmen, und im Falle der Biosauna, auch feuchten Luft.
Gesund sind sie alle
Da sowohl Saunieren als auch das Dampfbad den Kreislauf ankurbeln und das Immunsystem stärken, sind sie beide gesundheitsfördernd. Dafür sorgt der Warm-Kalt-Wechsel, den Sie erreichen, in dem Sie nach dem Saunieren ins kalte Wasser springen bzw. sich kalt abduschen. Hinzu kommt bei der Feuchtsauna, Biosauna und dem Dampfbad eine schleimlösende Wirkung durch den Wasserdampf bzw. die Luftfeuchte im Raum, die sich beruhigend auf die Atemwege legt. Je nach verwendeten Kräutern kann dieser Effekt erhöht werden. Die Wärme tut auch Ihren Knochen gut. Eine Sauna ist daher vor allem auch Menschen mit rheumatischen Beschwerden oder bei Arthrose zu empfehlen. Auch bei Muskelkrämpfen hilft Wärme gegen die Schmerzen.
Doch Wärme ist nicht das einzige, das Sie in der Sauna erleben, schließlich heißt es dort vor allem Schwitzen. Schweiß sondert der Körper aus, wenn es ihm zu heiß ist und er eine Abkühlung benötigt. Dazu werden die Hautporen geöffnet und Körperflüssigkeit in Form von Schweiß ausgestoßen. Durch die Porenöffnung schwemmt jedoch nicht nur die Abkühlung heraus, sondern zugleich Körpergifte. Der Körper reinigt sich somit selbst. Auch die Talgdrüsen öffnen sich und lassen ihren Ballast los, sodass auch die Haut mit dem Saunagang gereinigt wird.
Das Schwitzen erzielen Sie am besten in der Trockensauna. Je mehr Luftfeuchte vorherrscht, umso weniger werden Sie schwitzen. Das liegt daran, dass der Wasserdampf auf dem Körper zu Wasser kondensiert und ihm auf diese Weise bereits eine kleine Abkühlung verschafft. Der Körper wird also weniger Schweiß ausschütten, sodass die oben bereits genannten Effekte sich abschwächen. In der Trockensauna herrscht wenige Luftfeuchte vor. Der Körper ist daher permanent mit der Schweißausschüttung im Sinne der Abkühlung beschäftigt und entgiftet sich zugleich.
Stimulierende Essenzen beim Saunieren
Ein Highlight während eines Saunaganges in einer Feuchtsauna ist für viele Saunagänger der Aufguss – noch dazu, wenn durch ihn stimulierende Düfte übertragen werden. Vor dem Aufguss sollten Sie jedoch genügend Frischluft in den Saunaraum hineinlassen. Dazu nutzen Sie Luftzuführungen oder öffnen einfach die Türen. Während der Prozedur bleiben die Türen geschlossen. Wasser wird auf die heißen Steine des Saunaofens geschüttet, sodass das Wasser verdampft und als Wasserdampf nach oben steigt. Die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht sich nun spürbar. Je nachdem, welche Essenzen Sie dem Aufguss zugegeben haben, verbreiten die Substanzen eine belebende, heilende oder auch beruhigende Wirkung.
Belebend
- Minze: belebend für den Geist und erfrischend für den Körper, steigert Konzentrationsfähigkeit
- Zitrone: erfrischend für den Körper
- Fichte: belebend, hilft gegen Lustlosigkeit
- Grüner Apfel: erfrischend
- Basilikum: anregend
Heilend
- Fichte: entzündungshemmend bei Atemwegserkrankungen
- Kamille: schmerzlindernd, entzündungshemmend bei Atemwegserkrankungen
- Eukalyptus: erfrischend, hilft bei Atemwegserkrankungen
- Zimt: erwärmend, entkrampfend
- Birke: harntreibend, entgiftend
- Rosmarin: stimmungsaufhellend, antiseptisch
- Thymian: stimmungsaufhellend, krampflösend
Beruhigend
- Melisse: gegen trübe Gedanken und Depression, wohltuend beruhigend
- Teebaum: entspannend, antiseptisch
Mehr über Gartenkräuter und ihre Wirkungen erfahren Sie ebenso im Beitrag Hausapotheke hier im Magazin.
Wärmekabine – eine andere Art des Schwitzens
In diesem Beitrag wurden die klassischen Arten des Schwitzens über die Konvektion (also die Erwärmung der Luft) vorgestellt. Eine weitere Art bietet Ihnen die Wärmekabine. Die Wärme wird nicht über das Medium Luft, sondern durch direkte Bestrahlung erreicht. Mehr dazu und wie gesund diese Art des Schwitzens ist, erfahren Sie hier im Magazin unter: Infrarot und Infrarotkabine.
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