In den eigenen vier Wänden fühlen wir uns sicher. Doch wirft man einen Blick in die Statistik, muss man feststellen, dass die meisten Unfälle zu Hause passieren. Woran liegt das und was kann man tun, um Haushaltsunfälle zu vermeiden? Diese Fragen sollen im folgenden Beitrag beantwortet werden.
Das sagt die Statistik
Laut dem Robert-Koch-Institut passieren in Deutschland pro Jahr etwa 2,8 Millionen Unfälle im eigenen Haushalt, davon endeten im Jahr 2019 fast 12.500 tödlich. Zum Vergleich: Bei Verkehrsunfällen kamen im gleichen Jahr etwas mehr als 3.000 Menschen ums Leben. Die häufigsten Unfallursachen in der Wohnung bzw. im Haus sind Stürze, Schnittwunden, Verbrennungen, Vergiftungen und Stromschläge.
Scharf sicherer als stumpf
Das Wasser für die Nudeln blubbert im Topf, jetzt heißt es, die Temperatur der Herdplatte herunterdrehen und das Wasser umrühren. Denn wenn Sie nicht ständig nach dem heißen Wasser schauen, kann es schnell passieren, dass der Topf „überkocht“. Hierdurch kann man sich schnell Verbrennungen am Körper, vor allem an den Händen und Füßen, zuziehen.
Auch beim Umgang mit heißem Fett ist Vorsicht geboten. Denn gerade beim Kontakt mit Wasser können schnell Verbrennungsunfälle passieren. Da genügt es oft schon, ein frisch aufgetautes Stück Fleisch in die heiße Pfanne zu geben – und das Fett reagiert. Deshalb sollten Sie unbedingt darauf achten, dass kein Wasser mit dem Fett in Kontakt kommt, und ggf. ein langärmliges Oberteil und Handschuhe tragen, um ihre Haut vor dem spritzenden Fett zu schützen.
Bei der Zubereitung von Gemüse und Co., bei der oft ein Messer zum Einsatz kommt, besteht die Gefahr von Schnittverletzungen. Dabei passieren mit stumpfen Messern sogar mehr Unfälle als mit scharfen. Dies liegt daran, dass bei abgenutztem Werkzeug deutlich mehr Kraft aufgewendet werden muss, was schnell zu Abrutschen und Schnittverletzungen führen kann. Deshalb: Achten Sie darauf, dass sie stets mit scharfen Messern arbeiten. Sollten Sie feststellen, dass ein Messer wieder etwas „Schärfe“ gebrauchen kann, können Sie es mit einem Schleifstein bearbeiten.
Leichtsinn führt zu Unfällen
Während die genannten Küchenunfälle statistisch gesehen vor allem häufig Frauen passieren, verletzen sich die Männer laut Statistik vor allem beim Heimwerken. Wer kennt es nicht: Die Glühbirne an der Decke muss gewechselt werden, da ist es verlockend, schnell nach dem nächstbesten Mobiliar zu greifen und es als Tritthilfe umzufunktionieren. Das kann aber fatale Folgen haben, denn z. B. Stühle sind für diesen Zweck nicht ausgelegt und können wegrollen oder kippen. Der folgende Sturz kann schnell sehr gefährliche Folgen haben. Eine kleine Klappleiter, auch Klapptritt genannt, sorgt für deutlich mehr Sicherheit. Denn diese Leitern sind extra für sicheres Arbeiten in der Höhe konzipiert und entsprechend ausgestattet. So sorgen extra breite Stufen mit rutschsicherer, gummierter Oberfläche für einen sicheren Stand und robustes Aluminium für die nötige Stabilität.
Stürze können auch durch Ausrutschen verursacht werden. Ursächlich sind häufig herumliegende Gegenstände, falsches Schuhwerk, glatte Böden oder Kabel, die im Weg liegen. Abhilfe können Sie schaffen, indem Sie ihr Haus oder Ihre Wohnung mit einer guten Beleuchtung ausstatten, Stolperfallen unverzüglich entfernen und, wo nötig, festes Schuhwerk tragen.
Lacke, Pflanzenschutzmittel, Waschmittel, Putzmittel und Co. enthalten gefährliche Stoffe, die z. B. im Kontakt mit der Haut oder den Augen schwere Reizungen und ähnliches verursachen können. Daher ist im Umgang mit solchen Mitteln besondere Vorsicht geboten. Neben dem Tragen von Handschuhen und einer Schutzbrille ist gutes Lüften der Räume wichtig, da sonst Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auftreten können.
Für den Fall der Fälle vorsorgen
Um (Haushalts-)Unfälle zu vermeiden, sollten Sie vor allem zwei Punkte beachten: Seien Sie bei der Sache und nehmen Sie sich die nötige Zeit für die Aufgaben. Denn: In der Ruhe liegt die Sicherheit! Trotz aller Vorsicht können Unfälle natürlich trotzdem nicht ausgeschlossen werden, daher ist es ratsam, einen gut bestückten Erste-Hilfe-Kasten an einem greifbaren Ort aufzubewahren. Neben dem Verbandskasten sollten Sie dort außerdem die wichtigsten Telefonnummern von Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Giftzentrale hinterlegen, um im Fall der Fälle alles parat zu haben und keine Zeit zu verlieren. Bei vielen Verletzungen ist eine schnelle Erstversorgung von enormer Bedeutung, daher wird empfohlen, den Erste-Hilfe-Kurs alle zwei bis drei Jahre aufzufrischen.
Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Beitrag für das Thema Haushaltsunfälle sensibilisieren konnten und dass Sie stets von Unfällen verschont bleiben.
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