Jedem Raum seine Temperatur

Beim Heizen ist der Bereich zwischen „An“ und „Aus“ wichtig

Na, wo soll’s denn hingehen… (Foto: WoGi / stock.adobe.com)

Den einen kann es nicht warm genug sein, andere wollen es lieber etwas kälter haben – die richtige Wohlfühltemperatur im Haus oder in der Wohnung hängt immer vom subjektiven Empfinden ab. Dennoch gibt es Empfehlungen, in welchen Räumen welche Temperaturen herrschen sollten. In Schlafräumen darf es beispielsweise ruhig etwas kühler sein, das fördert einen erholsamen Schlaf. In die entgegengesetzte Richtung geht es im Badezimmer. Mit den richtigen Temperaturen fühlen Sie sich zuhause wohl und vermeiden auch unnötig hohe Heizkosten.

„Volle Pulle“ ist der falsche Weg

Sie finden einfach nicht die richtige Temperatur? Das könnte am falschen Heizen liegen. (Foto: LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com)

Manch einer kennt das vielleicht nicht nur von den eigenen vier Wänden, sondern auch vom Arbeitsplatz: Wenn’s draußen kalt ist, wird der Thermostat der Heizung einfach voll aufgedreht – schließlich soll es schnell warm werden. Dies führt aber häufig dazu, dass die Idealtemperatur ebenso schnell überschritten ist und der Raum zu stark aufgeheizt wird. Dann müssen die Fenster geöffnet werden, um die stickige Luft heraus zu lassen – der Raum kühlt wieder aus und das Heizen geht von vorne los. Zum Feierabend wird die Heizung dann komplett herunter gedreht, da sie nachts ja nicht benötigt wird. Und am nächsten Morgen beginnt der „Kreislauf“ von Neuem.

Thermostat richtig benutzen

Auch mit herkömmlichen Thermostaten lässt sich die Temperatur genau einstellen. (Foto: Ingo Bartussek / stock.adobe.com)

Ein Thermostat ist aber eben kein An-Aus-Schalter, sondern dient zum genauen Regeln und Halten der Raumtemperatur. Zumal durchgängiges und gleichmäßiges Heizen viel effizienter und kostensparender ist. Der häufige Wechsel zwischen Aufheizen und Abkühlen benötigt deutlich mehr Energie und ist besonders bei Verwendung von fossilen Brennstoffen nicht gerade umweltfreundlich. Es lohnt sich also in vielfacher Hinsicht, beim Regeln der Raumtemperatur etwas genauer hinzuschauen – das schont nicht nur Umwelt und Geldbeutel, sondern wirkt sich auch positiv auf unsere Gesundheit aus.

Unterschiedlichste Ansprüche

Irgendwo in der Mitte müssen Sie sich treffen, damit jeder zufrieden ist. (Foto: Rob Hyrons / stock.adobe.com)

Auch wenn es vielleicht nicht immer einfach ist, jeden zufriedenzustellen, sollte man sich bemühen, einen guten Mittelweg zu finden. Das gilt für’s Büro ebenso wie für die eigenen vier Wände. Hier wird jeder Raum unterschiedlich oft zu sehr unterschiedlichen Zeiten und Zwecken genutzt. Im Wohnbereich hält man sich für gewöhnlich am häufigsten auf – sowohl im Schlafanzug als auch in voller Alltagskleidung. Die Nutzung des Schlafzimmers beschränkt sich eher auf den Abend und die Nacht. Im Badezimmer wiederum möchte man es grundsätzlich warm haben, denn in die Dusche geht es häufig zu unterschiedlichsten Zeiten – und da möchte man nicht frieren, sobald das Wasser aus ist. Außerdem ist es mit Blick auf die Vermeidung von Schimmel ratsam, die warme, feuchte Luft nicht auf kalte Zimmerecken treffen zu lassen.

Von 16 bis 24 Grad ist alles dabei

Was für manche gerade richtig, bedeutet für andere schon wieder Frieren. (Foto: pololia / stock.adobe.com)

Beginnen wir mit dem Wohnbereich, der – wie bereits erwähnt – sehr vielseitig genutzt wird. Hier liegt die ideale Temperatur zwischen 20 und 22 Grad. Deutlich kälter, nämlich bis runter auf 18 Grad, darf die Heizung in der Küche eingestellt werden. Der Grund: Zum einen bewegt man sich beim Kochen ohnehin mehr, zum anderen entsteht bei der Verwendung verschiedener Küchengeräte zusätzlich Wärme, die den Raum aufheizt. Auch im Arbeitszimmer müssen keine 20 Grad erreicht werden – ist es zu warm, wird man schneller müde und das Arbeiten fällt schwerer. Sogar noch etwas kälter darf es im Schlafzimmer sein. Da der Körper seine Temperatur unter der Bettdecke sehr gut selbst regulieren kann, sind hier 16 bis 18 Grad (für Babys und Kleinkinder jedoch nicht weniger als 18 Grad) vollkommen ausreichend. Kälter sollte es allerdings nicht werden, denn nicht nur im Badezimmer steigt das Schimmelrisiko bei zu niedrigen Temperaturen. Letzteres stellt den Raum mit dem höchsten Wärmebedarf dar: Hier dürfen es gut und gerne 22 bis 23 Grad, für „Frostbeulen“ sogar bis zu 24 Grad sein. Nachts oder bei längerer Abwesenheit können die Raumtemperaturen ruhig um ein paar Grad gesenkt werden, um Energie zu sparen. Doch seien Sie auch hierbei vorsichtig und denken Sie daran: Zu niedrige Temperaturen erhöhen das Schimmelrisiko. Wichtig ist gerade während der Heizsaison zudem das regelmäßige Lüften in allen Räumen, damit Feuchtigkeit nach draußen gelangt und die Luftqualität erhöht wird. Kurzes Stoßlüften ist hierbei gegenüber längere Zeit gekippten Fenstern zu bevorzugen.

Wie finde ich die passende Einstellung?

Die Raumtemperatur hat auch Auswirkung auf unser Wohlbefinden. (Foto: fizkes / stock.adobe.com)

Ein bisschen Ausprobieren gehört immer dazu, denn verschiedene Heizkörper und auch die räumlichen Gegebenheiten erfordern individuelle Einstellungen. Bei einem herkömmlichen Thermostatventil entspricht Stufe 3 etwa 20 Grad Celsius, häufig kommen heute aber auch digitale Thermostate bzw. analoge Thermostate mit Temperatur- statt Stufenanzeige zum Einsatz. In jedem Fall können Sie sich an diesen Richtwerten gut orientieren und darauf aufbauend Stück für Stück die Feineinstellungen vornehmen, bis Sie Ihre ganz persönliche Wohlfühltemperatur erreicht haben. Im Zweifelsfall verwenden Sie zusätzlich ein Thermometer, auf dem Sie die Raumtemperatur bequem ablesen können.

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